Jeder vierte Zug kommt später Bahn lässt Kunden wieder häufiger warten
10.11.2018, 15:34 Uhr
Das ewige Dilemma mit der Pünktlichkeit ...
(Foto: imago/Rüdiger Wölk)
Die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn lässt auch im Oktober zu wünschen übrig. Neben Sturm, Vandalismus und hohen Temperaturen macht dem Unternehmen vor allem ein ICE-Brand zu schaffen.
Für Fahrgäste der Deutschen Bahn war das Reisen im Oktober wieder häufiger mit Warten verbunden. Nur 71,8 Prozent der Intercity, Eurocity und ICE kamen pünktlich - was nach Bahn-Definition heißt: weniger als sechs Minuten nach der planmäßigen Zeit. Das ist der zweitschwächste Monatswert in diesem Jahr, nachdem sich die Quote im September mit 72,7 Prozent etwas verbessert hatte.
Das Unternehmen machte dafür vor allem den Brand eines ICE verantwortlich, der eine tagelange Sperrung der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt zur Folge hatte. Nach dem Regelfahrplan fahren die Züge auf beiden Gleisen dort erst ab 18. November wieder.
Auch der Nahverkehr litt unter der Streckensperrung, weil Fernzüge über dessen Strecken umgeleitet wurden. 92,6 Prozent der Regionalzüge waren pünktlich. Dies ist der schlechteste Monatswert in diesem Jahr.
Bahnchef Richard Lutz wollte in diesem Jahr eigentlich erreichen, dass 82 Prozent der Fernzüge pünktlich fahren. Dieses Ziel hat er jedoch schon im Sommer aufgegeben und stattdessen eine Quote von unter 80 Prozent in Aussicht gestellt. Im zweiten Halbjahr sei eine Trendwende zu erwarten - bislang ist sie aber nicht eingetreten.
Im September hatten neben Sturm, Vandalismus und Kabelbränden auch Störungen an den Zügen zu Verspätungen geführt. Im Juli war es die extreme Hitze, die der Bahn zu schaffen machte. Auch im August lag es an den hohen Temperaturen und der Trockenheit, die zu Bränden an Gleisen führten. Konzernchef Lutz richtete dennoch einen dringenden Appell an seine Führungskräfte, mehr gegen Verspätungen zu tun.
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Quelle: ntv.de, ddi/dpa