Wirtschaft

Verschlankung durch Kostendruck Bankfilialen in Deutschland sterben weiter aus

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Sparkassen und Volksbanken stellen Gros der Filialen im deutschen Bankennetz.

Sparkassen und Volksbanken stellen Gros der Filialen im deutschen Bankennetz.

(Foto: IMAGO/Horst Galuschka)

Viele Menschen erledigen Bankgeschäfte mittlerweile am heimischen Computer oder Smartphone. Entsprechend sinkt die Bedeutung von Filialen in Deutschland stetig. Einer Umfrage zufolge würden viele die Zweigstellen auch nicht vermissen, wenn es keine mehr gäbe.

In Deutschland gibt es erstmals weniger als 20.000 Bankfilialen. Wie die Bundesbank in Frankfurt mitteilte, betrieben Banken und Sparkassen hierzulande Ende Dezember nur noch 19.501 mit Mitarbeitern besetzte Standorte. Das waren 945 beziehungsweise 4,6 Prozent weniger als vor Jahresfrist. "Die zunehmende Verbreitung des Online-Bankings sowie der weiterhin bestehende Kostendruck führten zu einer Verschlankung des Filialnetzes in quasi allen Banksektoren", stellte die Bundesbank fest.

Weil viele Menschen Bankgeschäfte am heimischen Computer oder per App auf dem Smartphone erledigen, dünnen Geldhäuser seit Jahren ihr teures Filialnetz aus und versuchen, abseits von festen Standorten ihre Präsenz in der Fläche aufrechtzuerhalten: beispielsweise durch Videoberatung, Beratungscenter mit längeren Öffnungszeiten auch am Samstag, mit Sparkassen-Bussen oder geteilten Filialen über Institutsgrenzen hinweg.

Sparkassen und Volksbanken stellen Gros der Filialen

In einer jüngst veröffentlichten Umfrage des Digitalverbandes Bitkom sagte knapp die Hälfte der 1004 Befragten, ihnen würde "nichts fehlen", wenn es gar keine Bankfilialen mehr gäbe. Unterdessen ließ den aktuellen Bundesbank-Zahlen zufolge das Tempo bei den Filialschließungen im vergangenen Jahr nach. In den Corona-Jahren 2021 (2388 Zweigstellen geschlossen) und 2022 (1266) hatte die Pandemie den Trend zum Online-Banking verstärkt, was letztlich zu einem deutlich höheren Prozentsatz an Filialschließungen führte. Reine Automatenstandorte werden in der Statistik nicht berücksichtigt.

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Die meisten Zweigstellen betreiben den Bundesbank-Zahlen zufolge nach wie vor die Sparkassen und Landesbanken mit 7104 Standorten Ende 2023. Die Genossenschaftsbanken, zu denen unter anderem die Volks- und Raiffeisenbanken zählen, kommen auf 6588 Filialen.

52 Fusionen vornehmlich im genossenschaftlichen Sektor sind den Angaben zufolge auch der Hauptgrund dafür, dass sich die Zahl der Kreditinstitute in Deutschland im vergangenen Jahr unter dem Strich um 55 auf 1403 Institute verringerte.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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