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Aktie legt zu Bayer nach US-Urteil zu Glyphosat gesucht

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Nach fünf verlorenen Prozessen in Folge hat Bayer in den USA eine Glyphosat-Klage wieder für sich entschieden.

Nach fünf verlorenen Prozessen in Folge hat Bayer in den USA eine Glyphosat-Klage wieder für sich entschieden.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Noch mehr als 50.000 Klagen zum Herbizid Glyphosat lasten auf dem DAX-Konzern Bayer. Nun gab es für die Leverkusener mal wieder ein positives Urteil in den USA. Analysten sehen darin zwar keine Trendwende. Anleger legen ihre Zurückhaltung bei der Aktie dennoch ab.

Nach einem für den Agrochemiekonzern Bayer günstigen Glyphosat-Urteil in den USA greifen Anleger beim Leverkusener DAX-Konzern zu. Für die Aktie geht es in der Spitze um fast drei Prozent hinaus. Am späten Vormittag liegt das Plus dann bei 2,4 Prozent. Allerdings dämpfen Marktteilnehmer die Erwartungen an das Urteil. Der Prozessausgang sei nicht mehr als ein Etappensieg nach mehreren Niederlagen. Das fundamentale Bild bleibe schwierig, von Entwarnung könne keine Rede sein.

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Nach fünf verlorenen Prozessen in Folge hat Bayer in den USA wieder eine Glyphosat-Klage für sich entschieden. Das Urteil eines Geschworenengerichts in San Benito County stehe im Einklang mit den Beweisen in dem Fall, dass der Unkrautvernichter Roundup keinen Krebs verursache und nicht für die Krankheit des Klägers verantwortlich sei, teilte der Konzern mit.

Bayer sieht sich in den USA seit langem ähnlichen Prozessen ausgesetzt. Die Klagen hatte sich der Konzern mit der Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto im Jahr 2018 ins Haus geholt. Zuletzt waren nach Bayer-Angaben noch 52.000 der insgesamt rund 165.000 eingereichten Klagen offen. Bayer hatte die Vorwürfe gegen das Herbizid stets zurückgewiesen. Behörden weltweit stuften das Mittel als nicht krebserregend ein. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen bewertete den Wirkstoff 2015 als "wahrscheinlich krebserregend".

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Bayer erklärte nach dem jüngsten Urteil, man habe nun 10 der letzten 15 Prozesse gewonnen und sehe sich in der Strategie bestärkt, Klagen vor Gericht auszutragen. Bayer hat bereits etwa 9,5 Milliarden Dollar gezahlt, um Klagen vom Tisch zu bekommen. Erst vergangene Woche hatten eine US-Geschworenenjury im Bundesstaat Washington die Leverkusener zu einer Schadenersatzzahlung von insgesamt 857 Millionen US-Dollar (785 Millionen Euro) verpflichtet. Diese sollen ehemalige Schüler und Eltern einer Schule im Raum Seattle erhalten. Wie auch in anderen Fällen will Bayer gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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