Kleinere Einkommen im Fokus Bericht: E-Kaufprämie soll auch für Gebrauchte gelten
11.10.2025, 08:12 Uhr Artikel anhören
Ein gebrauchter Hyundai - die Bundesregierung will allerdings besonders den europäischen Herstellern unter die Arme greifen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Bundesregierung will zurück zu Kaufanreizen für Elektroautos, um deren Absatz anzukurbeln. Einem Medienbericht zufolge können davon künftig auch Gebrauchtwagenkäufer profitieren. Denn Schwarz-Rot hat besonders Autofahrer im Blick, die sich keine Luxuswagen leisten können.
Die von der Regierung geplanten neuen Prämien für Elektroautos sollen nach Informationen der "Bild"-Zeitung auch beim Kauf von Gebrauchtwagen genutzt werden können. Der Koalitionsausschuss hatte beschlossen, mit dem Förderprogramm insbesondere Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen zu unterstützen. Der Zeitung zufolge sind dabei Einkommen bis zu 3800 Euro Monatsbrutto im Gespräch.
Im Frühjahr hatte der Marktbeobachter DAT gemeldet, dass E-Autos inzwischen auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt angekommen sind. Privatpersonen kauften demnach deutlich mehr gebrauchte als neue Stromer. SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf sagte nun der "Bild", Elektroautos sollten "endlich auch in die Stadtviertel kommen, wo sie bisher für viele nur schwer zu finanzieren sind". Ihm sei zudem wichtig, dass vor allem die deutsche und übrige europäische Autoindustrie von dem Förderprogramm profitiert.
Dafür sind bis 2029 Milliardenbeträge geplant: die Mittel des EU-Klimasozialfonds plus insgesamt drei Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds. Schwarz-Rot will laut Koalitionsvertrag den Wandel zur E-Mobilität stärker anschieben. Nach einem abrupten Stopp einer Kaufprämie Ende 2023 war der Absatz von E-Autos stark eingebrochen.
Verkäufe ziehen an - auf niedrigem Niveau
Die Autoindustrie leidet zudem unter der wachsenden Konkurrenz aus China. Dazu kommen EU-Klimaschutzvorgaben für weniger CO2-Emissionen und Zölle für den US-Markt. Viele Firmen melden Gewinneinbrüche, fahren Sparkurse, streichen Stellen. Vizekanzler Lars Klingbeil sprach von einer dramatischen Lage. Es müsse darum gehen, "dass das Auto aus Deutschland eine gute Zukunft hat".
Seit Jahresbeginn wurden mehr rein batterieelektrische Pkw neu zugelassen. Ihr Marktanteil liegt laut dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller in Summe der ersten neun Monate bei rund 18 Prozent. Das reiche nicht, um Ziele beim CO2-Ausstoß zu erreichen. Das oft genannte politische Ziel von 15 Millionen E-Autos in Deutschland bis 2030 scheint in weiter Ferne. Zum 1. Juli waren laut Kraftfahrt-Bundesamt 1,84 Millionen reine Elektroautos zugelassen - bei insgesamt 49,53 Millionen Pkw. Das sind 3,7 Prozent.
Quelle: ntv.de, chl/dpa