Erneute Kooperation mit Pfizer Biontech forscht an mRNA-Vakzin gegen Gürtelrose
05.01.2022, 14:35 Uhr
Die beiden Unternehmen arbeiten bereits zum dritten Mal im Bereich der Infektionserkrankungen zusammen.
(Foto: REUTERS)
Einer von drei US-Amerikanern erkrankt einmal im Laufe seines Lebens an Gürtelrose. Biontech und Pfizer wollen mit einem mRNA-Impfstoff Abhilfe schaffen. Dazu investieren die beiden Pharmafirmen Millionensummen.
Die Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer arbeiten bei der Entwicklung eines potenziell ersten mRNA-basierten Impfstoffs zur Vorbeugung von Gürtelrose zusammen. Im Rahmen der Vereinbarung erhält die in Mainz ansässige Biontech SE Vorauszahlungen von Pfizer in Höhe von 225 Millionen US-Dollar, wie die Unternehmen mitteilten. Die Summe setzt sich zusammen aus einer Barzahlung von 75 Millionen Dollar sowie einer Kapitalbeteiligung von 150 Millionen Dollar.
Biontech hat zudem Anspruch auf künftige Zulassungs- und Umsatzmeilensteinzahlungen in Höhe von insgesamt bis zu 200 Millionen Dollar. Pfizer erhält von Biontech für die unternehmenseigene Antigen-Technologie 25 Millionen Dollar.
Die klinischen Studien sollen planmäßig in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen. Die Entwicklungskosten teilten sich die beiden Unternehmen ebenso wie die Bruttogewinne aus künftigen Produktverkäufen. Pfizer hat das Recht, den potenziellen Impfstoff weltweit zu vermarkten, mit Ausnahme von Deutschland, der Türkei sowie bestimmten Entwicklungsländern, in denen Biontech die Vermarktungsrechte besitzen wird.
Höhere Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit
Gürtelrose (Herpes-Zoster-Virus) ist eine schwächende, entstellende und schmerzhafte Erkrankung, an der etwa einer von drei US-Amerikanern einmal im Laufe seines Lebens erkrankt. Eine Schwankung in der Immunitätslage wie etwa bei schweren Erkrankungen oder Stress befördern eine erneute Infektion mit dem Virus, die sich unter anderem durch einen schmerzhaften Ausschlag zeigt. Es sind bereits Impfstoffe gegen Gürtelrose auf dem Markt. Die beiden Partner versprechen sich aber von einem mRNA-basierten Vakzin eine höhere Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit.
Pfizer und Biontech starteten bereits 2018 eine Zusammenarbeit zur Entwicklung eines Grippeimpfstoffs. Im Jahr 2020 folgte die gemeinsame Entwicklung des Covid-19-Impfstoffs, der ebenfalls mRNA-basiert ist. Die sogenannte Boten-RNA (mRNA) nutzt das Nachrichtensystem des menschlichen Körpers, um Zellen in Fabriken zur Krankheitsbekämpfung zu verwandeln. Die Boten-RNA weist Zellen an, Proteine herzustellen, die für fast alle menschlichen Funktionen benötigt werden. Bei den neuen Impfstoffen wird im Labor hergestellte mRNA in menschliche Zellen eingeschleust, um Viren-Proteine zu produzieren, die schließlich eine Immunreaktion auslösen.
Quelle: ntv.de, fzö/DJ/rts