Schwung nach Trump-Wahl Bitcoin knackt erstmals die 80.000 US-Dollar
10.11.2024, 15:31 Uhr Artikel anhören
Trump im Juli auf einer großen Bitcoin-Konferenz.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Was viele Bitcoin-Anleger bei einem Trump-Sieg erwartet oder zumindest gehofft hatten, ist eingetreten. Der Kurs hat noch einmal merklich angezogen. Das liegt auch am designierten 47. Präsidenten, der seine Meinung diametral geändert zu haben scheint.
Der Kurs des Bitcoins hat erstmals die Schwelle von 80.000 US-Dollar überschritten. Auf der Plattform Bitstamp kletterte die älteste und bekannteste Kryptowährung heute im Vergleich zum Vortag zeitweise um mehr als vier Prozent auf bis zu 80.047 Dollar. Allein in den vergangenen sieben Tagen konnte die Krypto-Leitwährung damit über 17 Prozent zulegen. Andere Kryptowährungen wie Ethereum oder Solana stiegen noch stärker.
Analysten führen den steten Anstieg auf neue politische Rahmenbedingungen in den USA nach dem Wahlsieg von Donald Trump zurück. Der ehemalige und kommende US-Präsident war im Wahlkampf der Favorit der Mehrheit der Krypto-Community.
Trump hatte sich zwar während seiner Präsidentschaft (2016-2020) noch sehr negativ über den Bitcoin geäußert. Im aktuellen Kampf um die Stimmen der Wähler hatte der ehemalige US-Präsident dann allerdings aktiv die Krypto-Community umworben. Auf einer großen Bitcoin-Konferenz in Nashville versprach Trump, den Kryptomarkt weitgehend unreguliert zu lassen und für billigen Strom für das Berechnen neuer Bitcoin-Münzen ("Mining") zu sorgen.
Trump-Familie mit eigenem Krypto-Unternehmen
Gemeinsam mit seinen Söhnen und Unternehmern hat Trump zudem wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl eine eigene Plattform für Kryptowährungen aus der Taufe gehoben. Aus einer ersten Präsentation ging etwa hervor, dass Nutzerinnen und Nutzer sogenannte digitale Token kaufen könnten, die ihnen wiederum ein Stimmrecht bei Entscheidungen auf der Plattform verschaffen sollen.
Donald Trump Junior, Sohn des früheren Präsidenten, bezeichnete die Plattform World Liberty Financial beim Start als "Beginn einer Finanzrevolution". Beabsichtigt wird ihm zufolge, dezentrale Finanzdienstleistungen auf Grundlage der Blockchain-Technologie anzubieten, die prinzipiell klassische Gewährsleute oder Mittelsmänner wie etwa Banken überflüssig machen kann. World Liberty Financial soll es Nutzerinnen und Nutzern beispielsweise ermöglichen, einander Kryptowährungen zu leihen - eine Dienstleistung, die allerdings bereits von zahlreichen anderen Plattformen angeboten wird.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP