Goldpreis erreicht neuen Rekord Börsen legen trotz "Shutdown" und Job-Flaute zu
01.10.2025, 23:28 Uhr Artikel anhören
An den US-Börsen ging es nach oben.
(Foto: AP)
In den USA beginnt der "Shutdown" und der Arbeitsmarkt sieht schlecht aus. Dennoch geht es an der Wall Street bergauf. Besonders der Goldpreis profitiert von der Unsicherheit. Auch Pfizer ist nach einem Deal mit US-Präsident Trump im Aufwind.
Ungeachtet der Schwächesignale vom US-Arbeitsmarkt und dem Stillstand vieler Regierungsbehörden ("Shutdown") haben die US-Börsen am Mittwoch zugelegt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent fester mit 46.441 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,3 Prozent auf 6771 Stellen und der Index der Technologiebörse Nasdaq um 0,4 Prozent auf 22.755 Zähler.
Dem Arbeitsmarktbericht des Dienstleisters ADP zufolge baute die Privatwirtschaft im September so viele Stellen ab wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Arbeitsmarkt befindet sich auf einer Gratwanderung, denn die Daten müssen einerseits schwach genug sein, um Zinssenkungen zu unterstützen, andererseits aber auch robust genug, um keine Ängste vor einer allgemeinen Konjunkturabschwächung zu schüren. Unsicherheit schuf auch die Haushaltssperre in Washington. Der für Freitag erwartete offizielle Arbeitsmarktbericht dürfte sich nun verzögern. Dies könnte die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank Fed unklarer machen. An den Terminmärkten nahmen die Wetten auf eine Zinssenkung im Oktober nach den ADP-Daten zu.
Die Verunsicherung der Anleger verhalf dem Goldpreis den dritten Tag in Folge zu einem Rekord. Das in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesehene Metall verteuerte sich um bis zu ein Prozent auf den Höchststand von 3895,09 Dollar je Feinunze und schloss 0,1 Prozent höher bei 3861 Dollar.
Pfizer nach Trump-Deal im Aufwind
Bei den Einzelwerten schlossen Pfizer nach einer Vereinbarung mit US-Präsident Donald Trump 6,8 Prozent fester. Der Konzern senkt die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente im staatlichen US-Programm Medicaid für Bedürftige und erhält im Gegenzug Zollerleichterungen. Trump hatte die Branche monatelang wegen der hohen Medikamentenpreise unter Druck gesetzt. Die Einigung fällt deutlich moderater aus als von der Branche befürchtet und schafft nach einem von Unsicherheit geprägten Jahr etwas mehr Klarheit für die Arzneimittel-Hersteller.
Bei Nike ging es 6,4 Prozent nach oben. Der weltgrößte Sportartikelkonzern stoppte im ersten Quartal 2025/26 den Abwärtstrend beim Umsatz und überraschte damit die Experten.
Auf Höhenflug gingen Lithium Americas, die 23 Prozent zulegten. Die US-Regierung steigt bei dem Lithium-Förderer ein und sichert sich zudem eine Beteiligung an dessen Schlüsselprojekt Thacker Pass. Das Bergwerk im Bundesstaat Nevada soll nach seiner für 2028 geplanten Eröffnung der größte Lithium-Lieferant der westlichen Hemisphäre werden.
Anleger zweifeln hingegen an den jüngsten Plänen des angeschlagenen Heimtraineranbieters Peloton. Die Titel gaben 3,7 Prozent nach. Die Firma hat eine neue Produktlinie für gewerbliche Kunden wie Hotels und Firmen-Fitnessstudios vorgestellt.
Quelle: ntv.de, toh/rts