Wirtschaft

Dow Jones schließt im Minus Bonitäts-Beben hallt bei Börsianern nach

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Verunsicherung nach der Herabstufung bewegte die Anleger zunächst dazu, die Staatsanleihen aus den Depots zu werfen.

Die Verunsicherung nach der Herabstufung bewegte die Anleger zunächst dazu, die Staatsanleihen aus den Depots zu werfen.

(Foto: IMAGO/UPI Photo)

Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Fitch verunsichert vor allem Anleger, die in US-Bonds investiert haben. Doch auch der Rest der Wall Street steht noch immer etwas unter Schock. Derweil lässt Saudi-Arabiens Drosselung der Ölförderung die Ölpreise steigen.

An der Wall Street sind die Nachwirkungen der Herabstufung der US-Bonität noch immer zu spüren. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor um 0,19 Prozent und fiel auf 35.215,82 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 verlor um 0,26 Prozent und landete auf 4501,82 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq drehte nach einem schwachen Auftakt 0,1 Prozent ins Minus auf 13.959,72 Stellen.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 21.700,39

Die Ratingagentur Fitch hatte die Kreditwürdigkeit der USA am Dienstagabend herabgestuft und Analysten zufolge damit einen Impuls für eine längst fällige Korrektur geliefert. Größere und nachhaltige Konsequenzen hielten sie allerdings für unwahrscheinlich. "Die Herabstufung der Bonitätsnote ist sicherlich ein Imageschaden für die USA. Die Stellung des US-Dollars als globale Leitwährung sowie die grundsätzliche Attraktivität von US-Staatsanleihen sehen wir durch das schlechtere Rating allerdings nicht gefährdet", sagte Carsten Klude, Manager bei der Hamburger Privatbank M.M. Warburg.

Für Anleger stelle sich jedoch die Frage, ob sie bei einem Engagement in US-Treasuries neben dem Kupon mit Kursgewinnen oder Kursverlusten rechnen müssten. Dabei hänge die Antwort zu einem erheblichen Teil von der weiteren Geldpolitik der großen Notenbanken ab, denn hohe Zinsen führten normalerweise zu steigenden Kapitalmarktrenditen.

Paypal
Paypal 58,49

Die Verunsicherung nach der Herabstufung bewegte die Anleger zunächst dazu, die Staatsanleihen aus den Depots zu werfen. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stieg im Gegenzug zum fallenden Kurs auf 4,184 Prozent nach 4,078 Prozent am Mittwoch. Dies sei auch dem überraschend starken Stellenzuwachs in der US-Privatwirtschaft im Juli zuzuschreiben, sagte Ulrich Stephan, Chefstratege der Deutschen Bank.

Qualcomm- und Paypal-Titel verlieren

Saudi-Arabien verlängerte unterdessen seine Kürzung der Ölförderung um eine Million Barrel (159 Liter) pro Tag um einen Monat. Die Preise schossen daraufhin in die Höhe. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich auf 85,25 beziehungsweise 81,68 Dollar pro Barrel. Die im Juli eingeleitete Reduzierung gelte nun bis September, hieß es in einer Erklärung, die von der staatlichen Nachrichtenagentur Saudi Press Agency veröffentlicht wurde. Zudem sei eine weitere Verlängerung oder eine Ausweitung der Kürzung möglich.

Qualcomm
Qualcomm 136,42

Bei den Unternehmen ging es weiter mit Bilanzen und Prognosen. So brachen Qualcomm um 8,42 Prozent ein. Der US-Halbleiterkonzern erwartet angesichts einer enttäuschenden Nachfrage nach Smartphones und ähnlichen Geräten ein schwächeres Quartal als die Analysten. Auch die PayPal-Aktie verlor nach Zahlen mehr als 12,27 Prozent. Der US-Zahlungsdienstleister verzeichnete im zweiten Quartal eine bereinigte operative Marge von 21,4 Prozent. Damit verfehlte er die eigene Prognose von 22 Prozent.

Nun warteten die Anleger auf die nach Börsenschluss anstehenden Bilanzen des Online-Händlers Amazon und des iPhone-Herstellers Apple.

Quelle: ntv.de, lve/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen