Anpassung an E-Mobilität Bosch prüft Schließung von Werk in München
18.07.2021, 13:25 Uhr
In Autos stecken immer mehr Chips. Bosch geht mit der Zeit. Nach zwei Jahren Bauzeit hat der Zulieferer eine Chip-Fabrik in Dresden eröffnet.
(Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa)
Angesichts des Wandels vom Verbrenner zum Elektro-Antrieb stellt der Autozulieferer Bosch Standorte infrage. Es gebe "erhebliche Überkapazitäten und damit einen hohen Anpassungsbedarf", heißt es. In München Berg am Laim bangen mehrere Hundert Mitarbeiter um ihre berufliche Zukunft.
Der Autozulieferer Bosch prüft die Schließung seines Werks in München Berg am Laim sowie eine mögliche Produktionsverlagerung. Bosch führe "derzeit Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur Zukunft des Standorts", sagte eine Konzernsprecherin dem "Münchner Merkur". Dabei würden "verschiedene Szenarien geprüft", darunter auch eine vollständige Verlagerung der Produktion.
Zur Begründung verwies die Konzern-Sprecherin auf den Wandel vom Verbrenner zum elektrischen Antrieb. Dies führe zu "erheblichen Überkapazitäten und damit zu einem hohen Anpassungsbedarf". Dieser Entwicklung könne sich auch Bosch nicht entziehen.
Bosch fertigt am Standort München mit derzeit 250 Mitarbeitern elektrische Kraftstoffpumpen und Einspritzventile und sei daher vom Wandel in der Automobil-Industrie "unmittelbar betroffen", sagte die Sprecherin.
Auch in thüringischen Arnstadt müssen rund 100 Bosch-Beschäftigte um ihre berufliche Zukunft bangen. Wie der Konzern kürzlich ankündigte, soll die Fertigung von Generatoren-Reglern an dem Standort aus demselben Grund einstellt werden. Ab dem kommenden Jahr lägen keine Aufträge mehr vor, hieß es. Hintergrund sei, dass Generatoren - auch Lichtmaschinen genannt - in Elektro- oder Hybridautos nicht mehr gebraucht werden.
Bosch will nun mit dem Betriebsrat Gespräche über einen Sozialplan aufnehmen, Ziel soll es sein, allen Betroffenen eine Stelle im Werk im bayerischen Ansbach anzubieten. Von den Plänen nicht betroffen sind demnach rund 60 Mitarbeiter, die in Arnstadt in einer Serviceeinheit für Solartechnik arbeiten.
Quelle: ntv.de, ddi/DJ/dpa