"Alle stillen Reserven sind gehoben" Bremer Landesbank muss an den Tropf
14.06.2016, 21:43 Uhr
Viele Arbeitsplätze sind in Gefahr.
Nur eine massive Geldspritze kann die Bremer Landesbank noch retten. Der Schlüssel der Lösung liegt in Hannover. Der Mehrheitseigner NordLB spielt bei der Rettung die entscheidende Rolle. Doch alles hat seinen Preis.
Die angeschlagene Bremer Landesbank (BLB) benötigt wegen fauler Schiffskredite eine massive Geldspritze. "Der Kapitalbedarf der Bremer Landesbank liegt zwischen 400 und 500 Millionen Euro", sagte der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider dem "Handelsblatt".
Der SPD-Politiker, der zugleich Aufsichtsratschef des Mehrheitseigners NordLB ist, betonte, die BLB könne nur durch die geplante vollständige Übernahme durch die NordLB überleben. "Tatsache ist, dass die Bremer Landesbank alle Versuche ausgereizt hat, die Krise auszuhalten. Alle stillen Reserven sind gehoben." Von den rund 1000 Arbeitsplätzen stünden rund zehn Prozent auf der Kippe.
Bremen dürfte auf Standort- und Beschäftigungsgarantien pochen. "Eines ist klar, Auflagen haben ihren Preis", sagte Schneider deutlich.
Geprüft werden derzeit zwei Varianten für die Komplettübernahme durch die NordLB: Das Land Bremen könnte seinen Anteil an der Bremer Landesbank an den Mehrheitseigner NordLB verkaufen. Oder die Freie Hansestadt könnte ihre Beteiligung in die NordLB einbringen. "Bringen die Bremer ihre Anteile in Höhe von 41 Prozent in die NordLB ein, dürften sie mit sechs bis sieben Prozent am Konzern beteiligt sein. Der Kaufpreis dürfte sich im mittleren dreistelligen Millionenbereich bewegen", sagte Schneider.
Eine Übernahme der Bremer Anteile könne die NordLB in verträglicher Weise stemmen und würde die Kapitalquote der Bank nicht nennenswert verschlechtern, sagte Schneider.
Quelle: ntv.de, wne/rts