Paukenschlag bei OpenAI ChatGPT-Entwickler feuert Mitgründer Sam Altman
17.11.2023, 22:59 Uhr Artikel anhören
"Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, fast jeden Aspekt unseres Lebens zu verbessern", sagte Altman im Mai vor dem US-Kongress.
(Foto: AP)
Mit der Entwicklung von ChatGPT sorgt das Unternehmen OpenAI für Furore. Nun muss Chef und Mitgründer Sam Altman das Unternehmen verlassen. Der Verwaltungsrat spricht von einem Vertrauensverlust.
Bei der Entwicklerfirma hinter dem populären Chatbot ChatGPT gibt es einen überraschenden Chefwechsel. Der Verwaltungsrat von OpenAI entzog Mitgründer und Firmenlenker Sam Altman das Vertrauen. Altman sei nicht aufrichtig in seiner Kommunikation mit dem Gremium gewesen, hieß es in einer Mitteilung. "Der Vorstand hat nicht länger Vertrauen in seine Fähigkeit, OpenAI weiter zu führen."
Altman war das öffentliche Gesicht von OpenAI und stand erst vor wenigen Tagen im Rampenlicht bei der ersten Entwicklerkonferenz des Unternehmens. Technologiechefin Mira Murati werde vorläufig den Chefposten übernehmen, während die dauerhafte Nachfolge geregelt werden solle.
OpenAI war 2015 zunächst als Non-Profit-Unternehmen gegründet worden. Es sorgte vor rund einem Jahr mit der Einführung von ChatGPT für Furore. Der Chatbot kann mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) aus sehr kurzen Eingabeaufforderungen beispielsweise Essays, Gedichte oder Unterhaltungen zu generieren. OpenAI wurde damit zu einem Vorreiter bei der Technologie. Microsoft ging einen milliardenschweren Pakt mit der Firma ein, um deren Technologie in Produkte des Konzerns zu bringen.
Schon vor ChatGPT im Silicon Valley bekannt
OpenAI hatte von Anfang an das Ziel ausgerufen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu finden. KI könne der Gesellschaft großen Nutzen bringen, ihr aber auch potenziell großen Schaden zufügen, erklärte damals das Gründerteam, dem neben Altman unter anderem auch Tesla-Chef Elon Musk angehörte. "Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, fast jeden Aspekt unseres Lebens zu verbessern", sagte Altman im Mai vor dem US-Kongress. "Sie birgt aber auch ernsthafte Risiken."
Der in St. Louis im Bundesstaat Missouri aufgewachsene Altman hatte sich im Silicon Valley schon einen Namen gemacht, bevor er mit ChatGPT weltweit bekannt wurde. Altman studierte Informatik an der kalifornischen Elite-Universität Stanford, schmiss das Studium aber und gründete die App Loopt, mit der Nutzer ihren Standort mit Freunden und Verwandten teilen konnten.
Später stieg er beim Startup-Inkubator Y Combinator ein, der Erfolgsunternehmen wie dem Wohnungsvermittler Airbnb und dem Lieferservice DoorDash Starthilfe leistete. 2014 wurde Altman Chef von Y Combinator. Den Posten gab er fünf Jahre später ab, um sich mehr auf OpenAI konzentrieren zu können. Altman hat auch Hunderte Millionen Dollar in das Fusionsenergie-Startup Helion investiert und arbeitet an einer Kryptowährung namens Worldcoin, deren Nutzer sich anhand ihrer Iris identifizieren sollen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP