Nützlich für Hacker "ChatGPT bringt große Sicherheitsprobleme"
07.04.2023, 12:58 Uhr Artikel anhören
ChatGPT sorgt für jede Menge Gesprächsstoff.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Chatbots können mit künstlicher Intelligenz Texte schreiben und Software programmieren. Hackern dürfte das ihre Angriffe auf Unternehmen und Privatpersonen erleichtern, sagt die Fraunhofer-Informatikerin Claudia Eckert.
Mit künstlicher Intelligenz arbeitende Chatbots wie ChatGPT wirbeln die Arbeitswelt durcheinander und können viele Aufgaben übernehmen, die derzeit noch Menschen erledigen. Sie verfassen Texte, beantworten Fragen und können sogar Software programmieren. Aber wie zuverlässig arbeiten diese Programme? Und wie sicher sind sie? "ChatGPT bringt große Sicherheitsprobleme mit sich", sagt Claudia Eckert, Informatikprofessorin an der TU München und Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit im Podcast "Die Stunde Null". Mit Programmen wie dem des US-Unternehmens OpenAI könnten sowohl Hacker-Software geschrieben als auch Phishing-Kampagnen zum Ausspionieren von Login-Daten gestartet werden.
Insgesamt allerdings ist Eckert überzeugt, dass ChatGPT und andere Anwendungen auch eine Menge positive Wirkungen haben werden. "Man kann über diese Software schnell an etwas herangeführt werden", sagt die Professorin, die auch im Nationalen Cybersicherheitsrat der Bundesregierung sitzt. Zudem könne sie dazu beitragen, "dass man qualifizierte Fachkräfte für komplexere Aufgaben einsetzen kann und die einfachen Sachen die KI machen lässt". "Wir haben ja einen Fachkräftemangel auch in der Informatik. Da stellt sich schon die Frage, wie gut eine solche KI auch Software programmieren kann."
An ihrem Institut beschäftigt sich Eckert auch mit der Frage, welche Unternehmen vom Einsatz der KI-Programme profitieren, und was das für Europa bedeutet. "Open AI hat viel Geld bekommen, um das auf das Niveau zu bringen, auf dem wir jetzt sind. Das war sehr ressourcenaufwändig", sagt sie. "Und ich sehe in Europa kein einziges Unternehmen, dass so viel Geld in die Hand nehmen würde, um das voranzutreiben." Unternehmen in Deutschland und anderen europäischen Ländern könnten aber die Software mit bisher noch ungenutzten Datenmengen trainieren und dadurch am Boom teilhaben. "Da könnten wir auf Bereiche gehen, die für Europa von großer Bedeutung sind. Zum Beispiel Daten aus der Industrie", sagt Eckert.
Hören Sie in der neuen Folge von "Die Stunde Null"
Was Claudia Eckert mit dem Chatbot selbst ausprobiert hat
Wie sich die Schule in Zeiten von ChatGPT verändern könnte
Weshalb künstliche Intelligenz diskriminierend sein kann
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Quelle: ntv.de