Wirtschaft

Discounter auf Expansionskurs China soll Aldi-Gebiet werden

In Shanghai betreibt Aldi bereits 22 Filialen.

In Shanghai betreibt Aldi bereits 22 Filialen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Aldi Süd ist bereits weltweit aktiv, doch in China steht die Expansion erst am Anfang. Das soll sich ändern. Die Supermarkt-Kette will dort wachsen, erst in Shanghai, dann im Jangtse-Delta und dann auch darüber hinaus.

Der Lebensmittel-Discounter Aldi Süd plant Hunderte neue Geschäfte in China. "China ist und bleibt einer der interessantesten Märkte in allen Bereichen, und die rasant steigende Größe der Mittelklasse führt zu einem riesigen Potenzial im Lebensmittelmarkt", sagte Aldi-China-Chef Roman Rasinger dem "Handelsblatt". Bislang ist Aldi demnach lediglich in Shanghai präsent. Nach Angaben auf seiner Website betreibt das Unternehmen dort 22 Filialen.

Die Stadt mit ihren 25 Millionen Einwohnern und darüber hinaus das Jangtse-Delta mit über 100 Millionen Einwohnern hätten für Aldi "derzeit Priorität", sagte Rasinger der Zeitung. Vor drei Jahren hat Aldi die ersten eigenen Läden in Schanghai eröffnet. Nun habe der Händler so viele Erfahrungen mit dem neuen Markt gesammelt, dass er beim weiteren Ausbau Tempo machen kann, hieß es in dem Bericht. Allein für Shanghai sehe Rasinger ein Potenzial an einer dreistelligen Zahl von Geschäften.

Doch die Planungen von Aldi gingen schon darüber hinaus. Im Jangtse-Delta gibt es zahlreiche weitere Millionenstädte wie Hangzhou und Nanjing. "In welche Stadt es als nächstes geht, wird gerade evaluiert", berichtete Rasinger. Aldi habe großes Potenzial, "weiße Flecken auf der Versorgungslandkarte" zu besetzen.

Größter Auslandsstandort sind die USA

Anders als in Deutschland macht Aldi in China einen Teil des Geschäfts über E-Commerce und Lieferdienste. Zahlen zum Umsatz in China nennt Aldi Süd nicht. Das Marktforschungsunternehmen WGSN schätzt dem Bericht zufolge jedoch, dass der Discounter schon in diesem Jahr mit seinen Läden in China einen Umsatz in Höhe von 80 Millionen US-Dollar (78,3 Millionen Euro) machen dürfte.

Aldi Süd betreibt laut Unternehmenswebsite weltweit in zehn Ländern mehrere Tausend Filialen, die meisten mit 2150 in den USA. Auch in Großbritannien ist das Unternehmen auf Expansionskurs. Dort gibt es mittlerweile 960 Läden. In Australien sind es rund 580. Bei ihrer Expansion gehen sich Aldi Süd und Aldi Nord aus dem Weg. Aldi Nord hat sich bisher nur in Europa ausgebreitet. So gibt es Märkte in Portugal, Spanien, Frankreich, den Benelux-Ländern, Dänemark und Polen. Konkurrent Lidl ist ebenfalls in vielen Ländern aktiv, in fast allen europäischen Staaten sowie in den USA und in China in Hongkong.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen