CATL-Alleingang sorgt für Unruhe Chinas starker Mann hat Batteriezellkonzern auf dem Kieker
07.03.2023, 11:51 Uhr Artikel anhören
Zu CATLs Kunden gehören auch Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz.
(Foto: imago images/VCG)
37 Prozent des weltweiten Markts für Batteriezellen wird von der chinesische Firma CATL kontrolliert. Während das Unternehmen international Kooperationen eingeht, liefert sich CATL auf dem heimischen Markt einen Preiskrieg mit der Konkurrenz. Das stört selbst Präsident Xi Jinping.
Der chinesische Batteriezell-Riese CATL ist ins Visier von Staatspräsident Präsident Xi Jinping geraten. Der Status des Unternehmens als Weltmarktführer bei Batteriezellen für E-Autos sorge bei ihm für gemischte Gefühle, sagte Xi der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge. Er sei glücklich über die Führungsposition des Unternehmens, aber besorgt über die damit verbundenen Risiken.
CATL hatte unlängst chinesischen Autobauern Rabatte angeboten, womit Experten zufolge kleinere chinesische Rivalen wie CALB oder EVE Energy auf Abstand gehalten werden sollen. Analysten sprechen von einem Preiskrieg. CATL hat zudem Fabriken im Ausland hochgezogen und sich unlängst mit Ford auf die Lizenzierung von Technologien für eine geplante Fertigungsanlage des US-Autobauers verständigt.
Der chinesische Konzern kommt auf einen Anteil von rund 37 Prozent am weltweiten Batteriezellmarkt. Zu seinen Kunden gehören auch Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz. In der Vergangenheit hatten chinesische Autobauer CATL wegen seiner marktbeherrschenden Stellung scharf kritisiert.
"Sollten vermeiden, alleine voranzumarschieren"
Der chinesische Präsident sprach laut Xinhua bereits mit CATL-Chairman Zeng Yuqun am Rande der Jahrestagung des chinesischen Volkskongresses. Laut der nach dem Treffen hinter verschlossenen Türen verbreiteten Erklärung mahnte Xi an, Wachstum und Sicherheit in Einklang zu bringen. Aufstrebende Industriezweige sollten gut planen und Risiken im Auge behalten. "Sie sollten vermeiden, alleine voranzumarschieren, als seien sie unbesiegbar, nur um dann von anderen eingeholt zu werden und am Ende zu scheitern."
Aus dem Xinhua-Bericht ging nicht hervor, wie Zeng auf Xis Aussagen reagierte. Von CATL gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Pekinger Führung hat in den vergangenen Jahren die Kontrolle über die größten Konzerne des Landes verschärft. Für verschiedenste Branchen wurden strengere Regeln für Geschäfte im In- und Ausland erlassen. CATL-Aktien gaben am Dienstag 1,6 Prozent im Markttrend des chinesischen Blue-Chip-Index nach.
Quelle: ntv.de, mba/rts