Umbau erst 2019 ablesbar Coba kündigt Durststrecke an
30.09.2016, 11:43 Uhr
Der Umbau wird hart - und lang dauern.
(Foto: imago/Steinach)
In der teilverstaatlichten Commerzbank regiert fortan der Rotstfit. Anders kann die Bank sich am Finanzmarkt nur schwer behauptet. Und der Vorstand macht deutlich: Das wird kein Sprint.
Der Umbau der Commerzbank wird sich nach den Erwartungen des Vorstands erst 2019 in den Geschäftszahlen niederschlagen. "2017 und 2018 sind zwei Übergangsjahre, die durch niedrige Rentabilität gekennzeichnet sind", sagte Finanzvorstand Stephan Engels in Frankfurt. Auf die beiden Jahre werden die 1,1 Milliarden Euro Aufwand verteilt, den die zweitgrößte deutsche Bank unter anderem für den Abbau von bis zu 9600 Stellen eingeplant hat. Zudem will das Haus seinen Aktionären keine Dividende für dieses Jahr zahlen.
Vorstandschef Martin Zielke sagte, die Commerzbank habe auf die niedrigen Zinsen reagieren müssen. "Unsere Profitabilität ist zu niedrig. Und diese Situation wird sich, wenn wir nichts tun, weiter verschärfen." Das Geschäftsmodell sei zu komplex, die Strukturen seien nicht effizient genug und die Kosten damit zu hoch. "Unser Geschäftsmodell ist nur dann zukunftsfähig, wenn wir uns auf das besinnen, was wir besser können als der Markt.
Bereiche, in denen wir nur 'mitspielen', sind nicht zukunftsfähig." Deshalb ziehe sich die Commerzbank aus Teilen des Investmentbanking zurück, sagte Zielke laut Redetext. "Wir werden uns von Geschäften, bei denen wir keinen Bezug zu unseren Kernkunden haben, trennen."
Zugleich aber verspricht sich das Geldhaus von der Konzentration auf Privat- und Firmenkunden einen kräftigen Schub für ihr Geschäft. Bis 2020 will das Institut im deutschen Markt zwei Millionen zusätzliche Kunden gewinnen. Dabei setze das Institut weiter auf ein dichtes Filialnetz, bekräftigte der teilverstaatlichte Dax-Konzern. Rund 700 Millionen Euro jährlich will die Bank in Digitalisierung und ihre IT investieren.
Die Commerzbank hatte am Vortag mitgeteilt, sie wolle sich künftig auf zwei Geschäftsfelder konzentrieren: Privatkunden sowie Firmenkunden. Dazu werden die Segmente Mittelstandsbank und Investmentbanking gebündelt, das schwankungsanfällige Handelsgeschäft wird eingedampft. Zudem sollen kleinere Unternehmenskunden künftig vom Privatkundenbereich betreut werden. Auch die Tochter M-Bank im Polen wird künftig dieser Sparte zugeschlagen.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa