Kostet der Kasten bald 20 Euro? Coca-Cola hebt die Preise an
23.08.2024, 16:12 Uhr Artikel anhören
Unter anderem gestiegene Gehälter führt der Konzern zur Begründung für die Preiserhöhung an.
(Foto: picture alliance / Keystone)
Der Getränke-Konzern reicht die gestiegenen Produktionskosten an den Handel weiter. Noch ist unklar, inwieweit sich das auf die Kunden auswirkt.
Der US-Softdrink-Riese Coca-Cola hebt offenbar die Preise an. Der Schritt betrifft demnach das komplette Sortiment. "Die Preisanpassung liegt im Schnitt aller Produkte und Packungen im einstelligen Prozentbereich", sagte Florian von Salzen, Geschäftsführer Coca-Cola Europacific Partners Deutschland, der "Bild". Die Zeitung zitiert Insider, dass es eher neun als drei Prozent seien.
Die Preisanhebung für Produkte wie Cola, Fanta, Sprite, Eistee und Wasser betrifft dem Bericht zufolge den Handel. Damit ist bislang unklar, wie stark Kunden von dem Schritt betroffen sein werden. Unter Berufung auf einen Händler aus Hamburg heißt es weiter, dass ein Kasten mit zwölf Ein-Liter-Flaschen künftig 19,99 Euro kosten könnte - plus Pfand.
Zur Begründung für die Preiserhöhungen verweist der Manager auf anhaltend hohe Kosten für Zutaten, Verpackungsmaterialien und Dienstleistungen. "Zuletzt haben wir auch mit einer deutlichen Entgelterhöhung die Leistung unserer Mitarbeitenden honoriert", sagte van Salzen weiter.
Prognose angehoben
Coca-Cola hatte jüngst nach unerwartet starken Quartalszahlen seine Jahresprognose angehoben. Der Konzern hatte vor gut vier Wochen für das abgelaufene Quartal zwar einen Rückgang des Nettogewinns auf 2,4 Milliarden US-Dollar gemeldet. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 84 Cent jedoch den auf 81 Cent lautenden Konsens. Der Umsatz legte um 3,3 Prozent auf knapp 12,4 Milliarden Dollar zu und lag damit ebenfalls über der Schätzung von Experten.
Für das laufende Jahr stellt Coca-Cola einen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie um 5 bis 6 Prozent in Aussicht nach bislang 4 bis 5 Prozent. Das vergleichbare Nettoumsatzwachstum sieht der US-Konzern nun ebenfalls bei 5 bis 6 Prozent nach bisher 4 bis 5 Prozent.
Gut zwei Wochen nach Vorlage der Zahlen wurde bekannt, dass der Getränkekonzern in einem Steuerstreit in den USA insgesamt rund sechs Milliarden Dollar zahlen soll. In dem Verfahren zwischen Coca-Cola und dem Fiskus vor einem Steuergericht auf Bundesebene geht es um den Vorwurf, Coca-Cola habe Einkünfte aus dem Ausland in den Jahren 2007 bis 2009 falsch verbucht. Der Konzern erklärte, sollte er in der Berufung siegen, werde er das Geld zurückbekommen. Die Ermittlungen in dem Fall hatten 2015 begonnen.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/AFP