Wirtschaft

Erneut mehr Arbeitslose Corona hat 45 Millionen US-Jobs vernichtet

Mehr als 40 Millionen Menschen verloren seit Mitte März ihre Jobs. Viele beantragten Arbeitslosenhilfe.

Mehr als 40 Millionen Menschen verloren seit Mitte März ihre Jobs. Viele beantragten Arbeitslosenhilfe.

(Foto: dpa)

In den USA steigt die Zahl der Arbeitslosen in der Corona-Krise weiter. Inzwischen haben seit Beginn der Corona-Pandemie rund 45,7 Millionen Menschen ihren Job verloren. Ökonomen sagen nun, es sei fraglich wieviele wieder eine neue Arbeit finden.

Die Corona-Pandemie hat in den USA weiter erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. In der Woche vom 8. bis einschließlich 13. Juni stellten erneut rund 1,5 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium mitteilt. Die Zahl der Vorwoche korrigierte das Ministerium leicht um 30.000 auf 1,57 Millionen nach oben.

Seit der weitgehenden Stilllegung der Wirtschaft zur Eindämmung des Coronavirus Mitte März verloren mehr als 45 Millionen Menschen in den USA in kürzester Zeit mindestens zeitweise ihre Jobs. In der Folge schnellte die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in schwindelerregende Höhe: Zeitweise wurden innerhalb einer Woche mehr als sechs Millionen Erstanträge verzeichnet. Viele Geschäfte, Fabriken und Restaurants dürfen mittlerweile unter Auflagen wieder öffnen.

Zwar sinkt die Zahl seit dem Höhepunkt von knapp sieben Millionen Ende März kontinuierlich, aber langsamer als gedacht. "Für eine Wirtschaft, die sich wieder öffnet, ist das eine riesige Zahl", sagt der US-Chefökonom des Finanzhauses TS Lombard in New York, Steven Blitz, zur aktuellen Entwicklung. "Die Wirtschaft verliert Arbeitskräfte und Beschäftigung über die anfänglichen Auswirkungen hinaus, die mit der Schließung von Unternehmen verbunden sind."

Die Börsen reagierten nervös: Die US-Futures weitete ihre Verluste nach Bekanntgabe der Daten aus. "Fraglich ist dennoch, wie viele entlassene Menschen an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurückkehren können und wann eine Art Normalität am Arbeitsmarkt wiederhergestellt werden kann", sagt Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg. Die US-Notenbank Federal Reserve rechnet damit, dass sich die Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft hinziehen wird. Mit einer vollständigen Genesung sei erst zu rechnen, wenn die Bürger von der Eindämmung der Corona-Pandemie überzeugt seien, betont Fed-Chef Jerome Powell. Es gebe "weiterhin erhebliche Unsicherheit über den Zeitpunkt und die Stärke der Erholung".

Die aussagekräftigere Arbeitslosenquote wird nur einmal im Monat veröffentlicht. Nach dem dramatischen Einbruch der US-Wirtschaft war sie im Mai von 14,7 Prozent im Vormonat auf 13,3 Prozent zurückgegangen. Allerdings dürfte die tatsächliche Quote in beiden Monaten um mehrere Prozentpunkte höher gelegen haben, wie die US-Behörde für Arbeitsmarktstatistik einräumt. Hintergrund sind Probleme bei der Einordnung der Angaben von Arbeitslosen.

US-Präsident Donald Trump will eine möglichst rasche Rückkehr zur Normalität, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. In den vergangenen Wochen wurden die Corona-Beschränkungen zur Eindämmung des Virus schrittweise gelockert.

Experten befürchten, dies könnte zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen führen. Die USA sind weltweit das am stärksten von der Pandemie betroffene Land. Mehr als 2,1 Millionen Menschen infizierten sich mit dem Virus, mehr als 117.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion.

Quelle: ntv.de, chf/dpa/AFP/rts

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