Listenpreise deutlich gestiegen Das neue Auto kostet knapp 650 Euro mehr
04.01.2017, 08:21 Uhr
(Foto: dpa)
Neue Zahlen zeigen, dass die Deutschen 2016 eigentlich so viel für den Neuwagen hätten bezahlen müssen wie noch nie. Dass dies nicht der Fall war, hat einen simplen Grund.
Während das abgelaufene Jahr rekordtiefe Tankpreise verbuchte, entwickelte sich eine andere Kennzahl deutlich nach oben: Der Durchschnittspreis für Neuwagen ist 2016 auf einen Rekordwert geklettert. Im Schnitt gaben deutsche Käufer für ihr neues Auto 31.400 Euro aus, wie aus einer Analyse des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen hervorgeht. Das waren 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr – also ein Plus von gut 646 Euro. Nicht berücksichtigt sind jedoch Rabatte, die vom Händler eingeräumt wurden. Laut CAR-Rabatt-Index gibt es 26 Prozent mehr Rabatte seit 2010.
Den gestiegenen Durchschnittpreis erklärt Dudenhöffer mit dem steigenden Marktanteil der Premiummarken. "2016 lag der Durchschnittpreis von Premium-Neuwagen von etwa Audi oder Porsche mit 45.700 Euro mehr als 45 Prozent über dem Listenpreis des Durchschnitts-Neuwagens in Deutschland", so der CAR-Experte im Interview mit n-tv.de. Auch in den nächsten Jahren kann mit weiter steigenden Premiummarktanteilen gerechnet werden.
Dieselfahrer treiben den Preis hoch
Der hohe Preis hat aber noch einen anderen Grund: Dieselfahrzeuge sind hierzulande immer noch sehr beliebt – und die sind teuer. "Der neue Diesel-Pkw steht mit durchschnittlich 38.000 Euro in der Preisliste, während der Benziner mit 25.600 Euro deutlich preisgünstiger ist", zeigt Dudenhöffer die Preisunterschiede auf. Diesel werden bevorzugt für große Fahrzeuge, also auch SUV und Oberklasse-Fahrzeuge genutzt. "Der Dieselfahrer ist – wenn man so will – der 'Premiumkunde'."
Das teuerste Auto kommt laut der Auswertung im Durchschnitt von Audi: Der Listenpreis eines Durchschnitts-Audis stieg in den vergangenen drei Jahren um 13 Prozent auf satte 43.050 Euro. Der Entwicklung trotzen hingegen immer noch Rumänen: Die Autos von Dacia kosten im Schnitt 12.800 Euro – im Vergleich zu 2013 sogar ein Minus von 60 Euro. "Daher braucht Dacia keine Rabatte", so Dudenhöffer.
Insgesamt, so resümiert der Experte, sei der deutsche Autokäufer "auto-affin, aber preissensibel". Es gehe dem Deutschen darum, "mehr Auto" zum kleineren Preis zu bekommen. Dies stimmt Dudenhöffer optimistisch: "Aus diesem Blickwinkel betrachtet, gibt es keinen Grund, an der Durchsetzung beispielsweise von Elektromobilität zu zweifeln."
Quelle: ntv.de, cas