"Einstellungsrekord erzielt" Deutsche Bahn startet Azubi-Offensive
25.08.2023, 08:16 Uhr Artikel anhören
Die Deutsche Bahn bietet insgesamt 50 Ausbildungsberufe und 25 duale Studiengänge an.
(Foto: picture alliance/dpa)
Während viele Betriebe händeringend Auszubildende suchen, verzeichnet die Deutsche Bahn einen Einstellungsrekord. Tausende junge Menschen entscheiden sich dieses Jahr für eine Ausbildung oder ein duales Studium. Bewerben kann man sich per Chatbot.
Die Deutsche Bahn (DB) stellt im Herbst rund 5500 Auszubildende ein, rund 300 mehr als im vergangenen Jahr. "Im hart umkämpften Arbeitsmarkt hat die DB erneut einen Einstellungsrekord erzielt", sagte Personalvorstand Martin Seiler. Die meisten Nachwuchskräfte werden für den Lokführerberuf ausgebildet, es sind rund 800.
Für eine Ausbildung in den Berufen Fahrdienstleiter und Elektronikerin entschieden sich jeweils rund 750 junge Menschen, wie die DB weiter mitteilte. Der Konzern bietet insgesamt 50 Ausbildungsberufe und 25 duale Studiengänge an. Jobs bei der Bahn seien "gelebter Klimaschutz", sagte Seiler. "Dafür brauchen wir viele Nachwuchskräfte."
Bewerbungen mit Chatbot "DB Smile"
Insgesamt bildet die DB mehr als 14.000 Menschen aus. Sie gehört damit zu den größten Ausbildern in Deutschland. Neu einstellen will der Konzern in diesem Jahr rund 25.000 neue Beschäftigte. Seiler sagte, es seien noch Ausbildungsstellen für dieses Jahr ausgeschrieben. Für das kommende Jahr hätten die Einstellungen begonnen.
Bewerbungen bei der DB sind online per Chatbot möglich, auch vom Handy oder Tablet. Der Chatbot "DB Smile" dient laut Bahn als persönlicher Bewerbungsassistent und wurde seit seiner Einführung im Januar bereits rund 43.000 mal genutzt. Seit August sei die Chatbot-Bewerbung auch per Spracheingabe möglich.
Der Konzern geht auch verstärkt an die Schulen, um dort für die Arbeit bei der Bahn zu werben. Die Zahl der Schulen, mit denen die DB zusammenarbeitet und etwa Praxistage und Praktika anbietet, liegt bei mehr als 400. Bis Ende des Jahres sollen es gut 500 Schulkooperationen werden.
In vielen anderen deutschen Unternehmen fehlen laut IFO-Institut zahlreiche Fachkräfte. Unter Engpässen an qualifizierten Arbeitskräften litten demnach im Juli 43,1 Prozent der Firmen, wie aus der jüngsten Konjunkturumfrage unter etwa 9000 Unternehmen bundesweit hervorgeht. Etwa zwei Drittel der Unternehmen im Verkehrsbereich sowie der Architektur- und Ingenieurbüros berichten demnach von Fachkräftemangel - ein neuer Höchststand für diese Branchen.
Quelle: ntv.de, can/AFP/rts