Wirtschaft

Eigener Aufsichtsrat verdächtig Deutsche Bank fahndet nach Maulwurf

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Gibt es eine undichte Stelle im Aufsichtsrat der Deutschen Bank? Das Institut hat Ermittler eingeschaltet.

(Foto: picture alliance/dpa)

Wenn der Aufsichtsrat der Deutschen Bank am Donnerstag zusammenkommt, geht es wohl nicht nur um die Fusionspläne mit der Commerzbank. Das Gremium steht unter dem Verdacht der Indiskretion. Die Bank setzt daher Ermittler auf den eigenen Aufsichtsrat an.

Die Deutsche Bank hat nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Ermittlungen aufgenommen, um Informationslecks innerhalb des eigenen Aufsichtsrats ausfindig zu machen. Ein Sprecher der Bank bestätigte die Untersuchungen, wollte sich aber nicht zu den Details äußern. Mit den Vorgängen vertraute Personen berichten demnach, dass für die Untersuchung auch eine externe Beratungsfirma engagiert worden sei.

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Diese habe verdächtige Bankmitarbeiter beziehungsweise Mitglieder des Aufsichtsrats zu Befragungen geladen, hieß es. Hintergrund sollen unter anderem Vorfälle gewesen sein, bei denen Informationen aus dem Aufsichtsrat direkt an Medien weitergegeben worden waren. Dabei ging es um die Personalie von Christian Sewing, Nachfolger des vor knapp einem Jahr abgelösten Vorstandsvorsitzenden John Cryan.

Ein Sprecher der Bank sagte, die Arbeiten eines Aufsichtsrats "unterliegen der strafrechtlich geschützten Vertraulichkeit". Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank habe deshalb "einstimmig eine Untersuchung in die Wege geleitet, wie diese künftig am besten sichergestellt werden kann".

Dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank gehören 20 Mitglieder an. Dem Gremium sitzt Paul Achleitner vor, ehemals Vorstand der Allianz AG. Er hatte bereits bei der Hauptversammlung im Mai vergangenen Jahres angebliche Durchstechereien kritisiert.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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