Wirtschaft

Großbanken tragen Löwenanteil Deutsche Banken sorgen mit Milliarden vor

Idee der Bankenabgabe ist, dass künftig die Branche selbst für die Rettung von Instituten in Schieflage aufkommen soll.

Idee der Bankenabgabe ist, dass künftig die Branche selbst für die Rettung von Instituten in Schieflage aufkommen soll.

(Foto: imago/Westend61)

Insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro zahlen Deutschlands Banken dieses Jahr in den Fonds für künftige Rettungsaktionen ein. 55 Milliarden sollen dort einmal zusammenkommen. Ob das reicht, die Steuerzahler künftig spürbar zu entlasten, ist fraglich.

Deutschlands Banken müssen als Vorsorge für mögliche Krisen für das laufende Jahr 1,58 Milliarden Euro Bankenabgabe aufbringen. Das Geld fließt nach Angaben der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) im Januar fast komplett in den für Deutschland vorgesehenen Teil des europäischen Krisenfonds. Dieser Topf dient als Puffer für mögliche Schieflagen von Instituten.

Den Großteil des Geldes brachten mit 890 Milliarden Euro die Groß- und Regionalbanken auf. Mit kleineren Summen wurden die Sparkassen, Landes- und sonstigen Banken zur Kasse gebeten. Die Höhe des Beitrags errechnet sich aus der Bedeutung des Instituts für das Finanzsystem, das heißt aus der Größe einer Bank und ihrer Vernetzung im Finanzsektor.

Der gemeinsame Abwicklungsfonds soll vom kommenden Jahr an gefüllt werden und bis zum Jahr 2024 mit 55 Milliarden Euro ausgestattet sein. So sollen Banken selbst für mögliche Notlagen vorsorgen, damit im Ernstfall nicht die Steuerzahler einspringen müssen. Zum Vergleich: Im Laufe der Finanzkrise hatten die deutschen Banken insgesamt staatliche Hilfen von mehr als 250 Milliarden Euro in Anspruch genommen.

Ein kleiner Teil der deutschen Bankenabgabe für das Jahr 2015, nämlich 5,7 Millionen Euro, werden nach Angaben eines FMSA-Sprechers in Frankfurt dem bereits existierenden nationalen Krisenfonds zur Abwicklung maroder Geldhäuser zugeschlagen. Den Fonds hatte Deutschland 2011 als Lehre aus der Finanzkrise aufgelegt, er ist bisher mit 2,3 Milliarden Euro gefüllt. Diese Gelder bleiben den Angaben zufolge weiterhin in deutscher Hand.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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