Bericht der Bundesnetzagentur Deutsche Gasversorgung weiter gewährleistet
27.04.2022, 10:36 Uhr
Die Füllstände der deutschen Erdgasspeicher liegen zurzeit deutlich höher als etwa im Frühjahr 2021, so die Bundesnetzagentur.
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Polen und Bulgarien müssen vorerst ohne russisches Gas auskommen. Die Gasversorgung in Deutschland ist laut Bundesnetzagentur aber nicht gefährdet. Die Gaslieferungen würden derzeit nicht beeinträchtigt. Zudem füllen sich die deutschen Gasspeicher wieder auf.
Angesichts des Stopps der russischen Gaslieferungen an Polen und Bulgarien hat die Bundesnetzagentur betont, dass die Gasversorgung in Deutschland aktuell gesichert sei. "Wir beobachten die Lage genau. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit weiter gewährleistet", sagte ein Behördensprecher in Bonn. Die Gasnetzbetreiber hätten keine besonderen Vorkommnisse gemeldet und es seien auch keine Beeinträchtigungen der Gaslieferungen nach Deutschland zu verzeichnen. Die EU-Komissionschefin Ursula von der Leyen kritisierte den Lieferstopp als einen "Erpressungsversuch" und betonte, dass man "für dieses Szenario vorbereitet" sei.
Die deutschen Erdgasspeicher füllen sich zudem langsam wieder. Am Montag lag der Füllstand aller deutschen Speicher bei 33,4 Prozent, wie die Bundesnetzagentur in ihrem Lagebericht zur Gasversorgung mitteilte. Aktuell werde relativ konstant eingespeichert. Die Füllstände seien vergleichbar mit dem Jahr 2017 und mittlerweile deutlich höher als im Frühjahr 2015, 2018 sowie 2021, so die Behörde. Seit dem 5. April nimmt der Füllstand laut einer Übersicht der europäischen Speicherbetreiber kontinuierlich zu. Zum Vergleich: Am 18. März waren die Speicher zu 24,2 Prozent gefüllt, der niedrigste Wert des Winters 2021/22.
Der russische Energiekonzern Gazprom hat indes bestätigt, seit dem Morgen kein Gas mehr nach Polen und Bulgarien zu liefern. Man habe die Lieferungen eingestellt, weil die Gasunternehmen nicht rechtzeitig in Rubel gezahlt hätten, teilte das Unternehmen mit.
Darüber hinaus warnte Gazprom Polen und Bulgarien, russisches Gas anzuzapfen, das über ihr Territorium an andere Länder geliefert wird. "Bulgarien und Polen sind Transitländer. Wenn sie unerlaubt russisches Gas aus den Transitmengen für Drittländer entnehmen, werden die Transitlieferungen in dieser Höhe gesenkt." Sofia und Warschau betonten, ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllt zu haben. Alle Zahlungen, die der laufende Vertrag erforderlich mache, seien rechtzeitig getätigt worden, teilte die bulgarische Regierung mit.
Quelle: ntv.de, mbu/dpa