Deutlich mehr als im Sommer 2016 Deutschlands Exporte schwellen an
10.10.2017, 09:25 Uhr
Blick in den Hamburger Hafen: Die Masse der Ausfuhren ins ferne Ausland geht auf dem Seeweg zum Empfänger.
(Foto: REUTERS)
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts dürften Kritiker des deutschen Exportüberschusses erneut zum Schäumen bringen: Der deutsche Exportmotor läuft weiter auf Hochtouren. Allein im August gehen Waren im Wert von mehr als 100 Milliarden Euro ins Ausland.
Die deutschen Exporteure haben ihre Umsätze im August so stark gesteigert wie seit einem Jahr nicht mehr. Die Unternehmen verkauften 3,1 Prozent mehr als im Monat davor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet.
Auch bei den Einfuhren stehen die Zeichen auf Wachstum: Die Importe kletterten im zurückliegenden Sommermonat um 1,2 Prozent und damit mehr als doppelt so stark wie erwartet. Insgesamt verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 103,1 Milliarden Euro ins Ausland, was einer Zunahme von 7,2 Prozent zum August 2016 entspricht. Saison- und kalenderbereinigt kommt das Bundesamt hier sogar auf ein Exportvolumen von 108,4 Milliarden Euro.
Für Deutschland laufen dabei vor allem die Geschäfte mit den übrigen Euro-Ländern hervorragend: Hier gab es ein überdurchschnittliches Plus von 10,6 Prozent, erklärten die Statistiker. Die Ausfuhren in Länder außerhalb der Europäischen Union - wie etwa in die USA oder nach China - stiegen um 5,6 Prozent.
Steilvorlage für Donald Trump?
Der Trend zu starken Exportüberschüssen setzt sich im August fort: Die deutschen Ausfuhren übertrafen die Importe bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen um 21,6 Milliarden Euro. Deutschland steht wegen seines enormen Leistungsbilanzüberschusses international schon seit Jahren am Pranger. Prominentester Kritiker der deutschen Exporterfolge ist US-Präsident Donald Trump.
Experten wie die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EU-Kommission sehen darin auch einen Hinweis darauf, dass Deutschland zu Hause zu wenig investiert, was langfristig das Wachstum dämpfen könne. Außerdem dürften natürlich auch andere Staaten - wie etwa die USA, die zu den größten Kritikern der deutschen Exportstärke zählen - von einer steigenden Nachfrage in Deutschland profitieren.
Quelle: ntv.de, mmo/rts