Spätestens mit 64 Jahren Die meisten Babyboomer wollen früher in Rente
22.06.2023, 11:50 Uhr Artikel anhören
Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer der Babyboomer-Jahrgänge möchten spätestens mit 64 Jahren den Ruhestand genießen.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Vor allem den jüngeren Babyboomern bescheinigt eine Studie eine "ausgeprägte Kultur des Frühausstiegs". Gerade mal ein Drittel will bis zum Alter von 64 Jahren noch arbeiten. Wer es sich leisten kann, zieht mehr freie Zeit einem höheren Einkommen vor.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge wollen früher aufhören zu arbeiten. Nach Angaben der repräsentativen Studie "Leben in Arbeit", die dem ARD-Magazin "Panorama" vorlag, wollen 68 Prozent dieser Generation mit spätestens 64 Jahren in Rente gehen. Der frühe Erwerbsausstieg sei die Norm, erklärten die Forschenden.
"Unser Hauptbefund ist, dass unter den Babyboomern eine ausgeprägte Kultur des Frühausstiegs herrscht", sagte Studienleiter Hans-Martin Hasselhorn von der Bergischen Universität Wuppertal dem ARD-Magazin. Es sei auffällig, dass unter den jungen Babyboomern des Jahrgangs 1965 noch mehr Menschen früh in Rente gehen wollen: Während bei den 1959 geborenen Beschäftigten noch 69 Prozent bis zum Alter von 64 arbeiten wollten, sei es bei den Jüngeren nur noch ein Drittel.
"Der häufigste Grund ist, die Menschen möchten mehr freie Zeit haben", sagte Hasselhorn. Auch gute Einkommen und ein erfüllter Beruf führten laut Studie nicht dazu, länger arbeiten zu wollen. Die Gruppe mit dem geringsten Einkommen ist dazu am ehesten bereit. Hier handele es sich jedoch wohl eher um ein "Lange-arbeiten-müssen", erklärten die Forschenden.
Seit 2011 werden Erwerbstätige der Babyboomer-Jahrgänge wiederholt in der Studie befragt. Pro Geburtenjahrgang werden etwa 3000 Menschen interviewt. Jedes Interview dauerte im Durchschnitt etwa 75 Minuten. Befragt wurden Menschen, die zu den Zeiten steigender Geburtenraten nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1959, 1965 und 1971 auf die Welt kamen.
Quelle: ntv.de, chl/AFP