Wirtschaft

"Nicht in vollem Umfang" Durch Nord Stream 1 soll laut Insidern wieder Gas fließen

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Die große Sorge in Deutschland derzeit: Was ist, wenn Russland bei der Ostseepipeline Nord Stream 1 nach einer geplanten Wartung, den Gashahn nicht wieder aufdreht? Während die EU-Kommission bereits alle Szenarien durchgeht, geben Insider Entwarnung.

Durch die Pipeline Nord Stream 1 soll Insidern zufolge nach dem Ende ihrer Wartung am Donnerstag wieder russisches Gas nach Westeuropa fließen. Die Pipeline solle ihren Dienst wieder aufnehmen, werde dies aber nicht in vollem Umfang tun, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Der russische Gas-Monopolist Gazprom hatte die Kapazität der Lieferungen durch Nord Stream 1 bereits im vergangenen Monat auf 40 Prozent beschnitten und dies auf die Wartung einer Turbine zurückgeführt. "Sie (Gazprom) werden zu dem vor dem 11. Juli gesehenen Niveau zurückkehren", sagte einer der Insider. Am 11. Juli waren die Gas-Ströme durch die Pipeline für eine Wartung unterbrochen worden.

Zwei Tage vor dem planmäßigen Ende der jährlichen Nord-Stream-1-Wartung bereitet sich die EU-Kommission derweil nach eigenen Angaben auf alle Szenarien vor. Dazu gehöre auch die Möglichkeit, dass die Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline doch nicht wieder aufgenommen würden, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde.

Das "Wall Street Journal" hatte zuvor EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn mit den Worten zitiert, dass die EU-Kommission von dieser Entwicklung ausgehe. "Wir arbeiten mit der Annahme, dass sie nicht wieder in Betrieb geht", sagte Hahn demnach mit Blick auf Nord Stream 1 vor Journalisten in Singapur.

Angesprochen auf diese Äußerungen erklärte der Kommissionssprecher, der Gasnotfallplan der Behörde für den Winter basiere auf der Möglichkeit, dass die Lieferungen aus Russland ganz ausblieben. "Wir stellen unsere Pläne zu Vorbereitungen auf den Winter auf die Grundlage des schlimmstmöglichen Szenarios."

Die EU-Kommission will am Mittwoch offiziell ihre Pläne veröffentlichen, wie die EU-Staaten die Gasnachfrage reduzieren und damit die Gefahr eines Gasmangels im Winter deutlich senken können. Einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden ersten Entwurf für einen Gasnotfallplan zufolge ist unter anderem vorgesehen, Unternehmen mit finanziellen Anreizen zur Senkung des Gasverbrauchs zu bewegen.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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