Wirtschaft

Weniger Dorsch und Hering EU will Ostsee-Fischerei weiter begrenzen

Die Zahl der deutschen Ostfischer dürfte weiter sinken.

Die Zahl der deutschen Ostfischer dürfte weiter sinken.

(Foto: imago images/Shotshop)

Die EU hat die Fangmengen für Dorsch und Hering in der Ostsee bereits drastisch reduziert. So sollen die Bestände geschont werden. Offenbar zeigen die Schritte erste Erfolge. Doch die Fangquoten sollen nochmals gesenkt werden.

Fischer sollen nach einem EU-Vorschlag nächstes Jahr nochmals weniger Dorsch und Hering aus der Ostsee holen dürfen, damit sich die Bestände erholen. Die mögliche Fangmenge für Lachs soll hingegen steigen. Den Vorschlag veröffentlichte die EU-Kommission auf Grundlage wissenschaftlicher Gutachten. Entscheiden sollen die Fischereiminister im Oktober.

Vor allem der Dorsch ist demnach weiter sehr gefährdet. Voriges Jahr war die Fangmenge deshalb bereits drastisch eingeschränkt worden. Nun soll sie in der westlichen Ostsee nochmals um elf Prozent sinken, in der östlichen Ostsee sogar um 70 Prozent. Vom Hering soll in der westlichen Ostsee 2021 nur noch halb so viel gefangen werden wie dieses Jahr, in der mittleren Ostsee 36 Prozent weniger. Nur im Rigaischen Meerbusen soll 15 Prozent mehr Hering gefischt werden dürfen, im Bottnischen Meerbusen genauso viel wie 2020. Auch bei Sprotte und Scholle soll die Fangmenge gleich bleiben.

Zwar würden die wissenschaftlichen Daten eine Erhöhung erlauben, doch rate die Kommission zur Vorsicht, um Dorsch und Hering zu schützen. Denn bei der Scholle sei Dorsch unvermeidbarer Beifang, und die Sprotte sei sein Beutefisch. Sprotte werde zudem mit Hering gefangen, bei dem die Menge in der mittleren Ostsee erheblich gesenkt werden müsse.

Die zulässige Gesamtfangmenge beim Lachs könne hingegen um neun Prozent erhöht werden. Nur im Finnischen Meerbusen soll sie um zehn Prozent sinken. Der für Fischerei zuständige EU-Kommissar Virginijus Sinkevicius sprach von einem realistischen Vorschlag, "der sich meiner Überzeugung nach sowohl für die Fischer als auch für die Fische positiv auswirken wird".

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen