Wirtschaft

Geschäfte laufen holprig EWE bricht der Gewinn weg

EWE-Gewinn bricht um 70 Prozent ein.

EWE-Gewinn bricht um 70 Prozent ein.

(Foto: picture alliance / Carmen Jasper)

Der Energieversorger EWE hat in den ersten sechs Monaten zwar mehr eingenommen. Doch Gegenwind auf allen Märkten frisst am Gewinn. Zudem hat der Konzern weiter mit Turbulenzen an der Spitze zu kämpfen.

Dem Oldenburger Energieversorger EWE ist im ersten Halbjahr der Gewinn eingebrochen. Unter dem Strich blieben mit gut 114 Millionen Euro knapp 70 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Unternehmen mitteilte. Allerdings hatte im Vorjahr der Verkauf von Anteilen am Leipziger Ferngasunternehmen VNG AG reichlich Geld in die Kasse gespült. Doch auch im laufenden Geschäft musste EWE Federn lassen: Das operative Ergebnis sank um fast zwölf Prozent. Die aktuellen Zahlen spiegelten die schwierigen Rahmenbedingungen auf den Energie- und Telekommunikationsmärkten im In- und Ausland wider, hieß es.

Vor allem im Geschäft mit dem Verkauf von Strom, Gas, Wärme und Telekommunikation lief es holprig. Der Umsatz stieg zwar um fast zehn Prozent, das operative Ergebnis brach aber um fast ein Drittel ein. Beim größten Gewinnbringer, der Sparte für Netzbetrieb, Windparks und Gasspeicher, ging das operative Ergebnis leicht zurück.

Beim Umsatz konnte EWE in den vergangenen sechs Monaten zulegen, er stieg leicht auf etwa 4,2 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Investitionen stiegen um zwölf Prozent auf 219,7 Millionen Euro. Dabei spielten die Beteiligung an einem Windpark sowie der Ausbau von Glasfaseranschlüssen eine Rolle. EWE will in den kommenden Jahren mehr als 1,2 Milliarden Euro in einen großflächigen Glasfaserausbau investieren.

Chef stolperte über Spenden 

Die vergangenen Monate waren für EWE turbulent. Im Februar entließ der Aufsichtsrat den bisherigen Vorstandschef Matthias Brückmann wegen einer Vielzahl grober Verfehlungen. Dazu gehörte eine Spende von 253.000 Euro an eine Stiftung des Ex-Boxweltmeisters Wladimir Klitschko. Brückmann hatte sie überweisen lassen, ohne den Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zu informieren. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Untreue auf. Wann sie abgeschlossen werden, ist derzeit unklar. Seit dem Rauswurf Brückmanns sind drei von fünf Vorstandsmandaten frei.

EWE ist einer der größten Stromanbieter Deutschlands. Das Unternehmen ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft und überwiegend im Besitz von Städten und Landkreisen in Nordwestdeutschland. Der Konzern ist in den Bereichen Energie, Telekommunikation und Informationstechnologie aktiv und bietet Produkte in Deutschland, der Türkei und Polen an. Im ersten Halbjahr beschäftigte das Unternehmen mehr als 9100 Mitarbeiter, etwas mehr als im Vorjahreszeitraum.

Quelle: ntv.de

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