Wirtschaft

Kein "Ort des Grauens" Elon Musk begründet Twitter-Kauf

Elon Musk will Twitter für 44 Milliarden US-Dollar kaufen.

Elon Musk will Twitter für 44 Milliarden US-Dollar kaufen.

(Foto: picture alliance / newscom)

Noch ist die Übernahme von Twitter nicht in trockenen Tüchern, doch schon jetzt mischt sich Milliardär Elon Musk ins Geschäft des Kurznachrichtendienstes ein. In einem offenen Brief wendet sich der Tesla-Chef an Werbekunden und versucht, Ressentiments zu zerstreuen.

Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk ist noch nicht endgültig abgeschlossen, aber der Tech-Milliardär schaltet sich bereits ins Geschäft des Online-Netzwerks ein. In einem offenen Brief an Twitters Anzeigenkunden erläuterte der Tesla-Chef noch einmal seine Motive für den 44 Milliarden US-Dollar schweren Deal und trat Bedenken entgegen, dass die Plattform zu einem Hort von Hetze und Hassbotschaften werden könnte.

"Es ist wichtig für die Zukunft der Zivilisation, einen gemeinsamen digitalen zentralen Platz zu haben, wo auf gesunde Weise über eine große Bandbreite an Überzeugungen debattiert werden kann, ohne auf Gewalt zurückzugreifen", schrieb Musk auf Twitter. Der Kurznachrichtendienst dürfe kein "Ort des Grauens" werden, wo ohne Konsequenzen alles gesagt werden könne.

Es gebe die "große Gefahr" einer Zersplitterung der Online-Plattformen in ein extrem rechtes und ein extrem linkes Lager, schrieb Musk weiter. Das würde zu "mehr Hass und Spaltung" führen. Twitter müsse daher "warm und einladend für alle" sein. Musk hatte den Kauf zuvor stets mit dem Anliegen begründet, die Redefreiheit zu stärken. Kritiker sind besorgt, dass der Eigentümerwechsel zu weniger moderierten Inhalten auf dem Netzwerk führt und so Hass und Hetze Vorschub leistet. Das könnte Werbekunden abschrecken.

Offiziell abgeschlossen und von Twitters Seite bestätigt ist der Deal noch nicht. Aber dass Musk sich bereits ins Management einmischt und in der Vergangenheitsform davon spricht, Twitter gekauft zu haben, deutet auf einen unmittelbar bevorstehenden Vollzug hin. Bis Freitag um 17.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) muss die Transaktion durch sein, sonst landet der seit Monaten strittige Deal doch noch vor Gericht. Diese Frist wurde richterlich verhängt, um die seit Monaten zwischen Musk und Twitter strittige Übernahme zu regeln.

Eigentlich hatte sich Musk mit Twitter schon im April auf die Übernahme geeinigt. Im Juli erklärte er die Vereinbarung jedoch wegen angeblicher Falschangaben des Unternehmens zu Fake-Accounts für ungültig. Twitter klagte auf Einhaltung des Kaufvertrags und es wurde ein Gerichtsprozess zur Klärung des Streits angesetzt. Anfang Oktober erneuerte Musk sein Kaufangebot dann überraschend wieder, stellte jedoch die Bedingung, dass das Gerichtsverfahren beigelegt wird.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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