Anleihezinsen gezahlt Evergrande sendet beruhigende Signale
22.09.2021, 07:57 Uhr
Mit einer millionenschweren Kuponzahlung sorgt ein Tochterunternehmen von Evergrande für positive Schlagzeilen. Doch die Atempause für den chinesischen Immobilienkonzern ist nur kurz. Die nächste Zahlungsfrist endet bald. Dennoch ist die Erleichterung an den Märkten zu spüren.
Eine Tochter des angeschlagenen Immobilienkonzerns Evergrande wird eine Anleihekuponzahlung fristgerecht leisten. Damit verschafft sich die von Zahlungsunfähigkeit bedrohte China Evergrande Group bei der Neuordnung der Kapitalstruktur eine kleine Atempause. Wie aus einer Pflichtmitteilung hervorgeht, wird die Hengda Real Estate Group Co 232 Millionen Yuan oder umgerechnet rund knapp 31 Millionen Euro auf eine im September 2025 fällige 5,8-prozentige Anleihe zahlen.
Investoren blicken derzeit mit Sorge auf Evergrande. Eine Zahlungsunfähigkeit eines der größten Bauträger Chinas könnte zu Ansteckungsgefahren führen und den gesamten Markt in Schwierigkeiten bringen. Rückläufige Verkaufszahlen, verzögerte Pläne zur Veräußerung von Vermögenswerten und die strenge Politik Pekings im Immobiliensektor trugen zur Sorge um die Liquidität des Unternehmens bei. Am Donnerstag muss Evergrande eine weitere fällige Kuponzahlung für eine ihrer Dollar-Anleihen leisten.
Evergrande-Verwaltungsratschef Hui Ka Yuan hatte sich bereits am Dienstag zuversichtlich gezeigt: "Ich bin fest davon überzeugt, dass Evergrande mit Ihrem Einsatz und Ihrer harten Arbeit aus seinem dunkelsten Moment herauskommen wird und so schnell wie möglich die Bauarbeiten in vollem Umfang wieder aufnehmen wird", schrieb Hui in einem Brief an die Mitarbeiter. Evergrande werde seine Verpflichtungen gegenüber den Immobilienbesitzern, Investoren, Partnerfirmen und Banken erfüllen.
Die guten Nachrichten sorgten für etwas Erleichterung für die nervösen Märkte, die befürchten, dass ein Zahlungsausfall von Chinas zweitgrößtem Bauunternehmen das globale Finanzsystem in Mitleidenschaft ziehen könnte. Das Unternehmen hat einen mehr als 300 Milliarden Dollar schweren Schuldenberg aufgetürmt und ist in Zahlungsverzug gegenüber seinen Gläubigern geraten. Analysten der Citigroup warnten vor Risiken für das ganz Finanzsystem in China, sehen aber keinen "chinesischen Lehman-Moment" voraus.
Quelle: ntv.de, fzö/rts/DJ