FTX-Gründer Ex-Freundin von SBF muss ins Kreuzverhör
12.10.2023, 16:55 Uhr Artikel anhören
Vor Ellison hatte bereits der ehemalige FTX-Technikchef und -Mitgründer Gary Wang Bankman-Fried belastet
(Foto: picture alliance / Andrea Renault/STAR MAX/IPx)
Im Verfahren gegen das einstige Krypto-Wunderkind Sam Bankman-Fried hat seine ehemalige Lebensgefährtin Caroline Ellison den Gründer der kollabierten Kryptobörse bereits schwer belastet. Als Haupt-Belastungszeugin will das Gericht die 28-Jährige besonders i die Zange nehmen.
Im Betrugsverfahren gegen den Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX muss sich eine der Haupt-Belastungszeugen einem Kreuzverhör stellen. Dabei dürfte es unter anderem um die Frage gehen, warum Caroline Ellison gegen ihren ehemaligen Lebensgefährten Sam Bankman-Fried aussagt.
Die frühere Chefin von dessen Brokerhaus Alameda hatte ihm in dem Verfahren vor einem New Yorker Gericht unter anderem vorgeworfen, er habe sie dazu gedrängt, Kreditgebern eine irreführende Alameda-Bilanz vorzulegen. Sie habe in ständiger Angst gelebt, dass die Wahrheit eines Tages herauskommen werde, gestand sie unter Tränen.
Durch die FTX-Pleite sei ihr ein Stein vom Herzen gefallen. "Ich fühlte eine Erleichterung, dass ich nicht mehr lügen musste." Ellison beschrieb Bankman-Fried zudem als jemanden, der nach seinen eigenen Gesetzen lebe. Er sehe sich als "Utilitaristen", der danach strebe, das größtmögliche Gute für die größte Anzahl von Menschen zu tun. "Er war nicht der Meinung, dass Regeln wie 'Du sollst nicht lügen' oder 'Du sollst nicht stehlen' in diesen Rahmen passen."
Vor Ellison hatte bereits der ehemalige FTX-Technikchef und -Mitgründer Gary Wang Bankman-Fried belastet. Als dritter ehemaliger Vertrauter soll im Laufe des Verfahrens auch Nishad Singh aussagen. Ellison, Wang und Singh hatten sich bei einer Anhörung schuldig bekannt und angekündigt, mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten zu wollen.
Den Anklägern zufolge verschob Bankman-Fried heimlich Milliarden, um damit zu spekulieren und seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. Er hat alle Betrugsvorwürfe mehrfach zurückgewiesen und auf nicht schuldig plädiert. Er räumte allerdings Fehler bei der Unternehmensführung ein. Das Verfahren ist auf sechs Wochen angesetzt. Bei einer Verurteilung drohen Bankman-Fried bis zu 115 Jahre Gefängnis.
Quelle: ntv.de, jki/rts