Offene Rechtskosten Ex-Führungsriege verklagt Twitter
11.04.2023, 13:23 Uhr Artikel anhören
Elon Musk bei einem Gerichtstermin im Februar: Die nächste Klage gegen Twitter ist bereits in den Startlöchern.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Als Elon Musk im Oktober 2022 das Ruder bei Twitter übernimmt, feuert er die Chefetage. Nun haben Ex-Manager Klage erhoben und wollen ausstehende Anwaltskosten in Millionenhöhe geltend machen. Damit steigt der Forderungs-Berg gegen das Social-Media-Unternehmen an.
Eine Gruppe führender Ex-Manager von Twitter um Ex-Chef Parag Agrawal hat das heute Elon Musk gehörende Unternehmen verklagt. In einer am Montag in Delaware eingereichten und von der "New York Times" veröffentlichten Klageschrift fordern sie die Erstattung von Rechtskosten in Höhe von über einer Million Dollar. Neben Agrawal sind auch die ehemalige Leiterin der Rechtsabteilung, Vijaya Gadde, und der ehemalige Finanzchef, Ned Segal, beteiligt.
Multimilliardär und Tesla-Chef Musk hatte Twitter im Oktober übernommen und umgehend die Chefetage des Unternehmens entlassen. Mit ihrer Klage machen Agrawal und seine ehemaligen Kollegen nun Kosten geltend, die ihnen während ihrer Zeit bei Twitter durch Aktionärsklagen, Untersuchungen der US-Börsenaufsicht und des Justizministeriums entstanden seien. Agrawal, Segal und Gadde verweisen in ihrer Klage darauf, dass die Verpflichtung des Unternehmens zur Deckung ihrer Rechtskosten für alle Verfahren im Zusammenhang mit ihrer Rolle im Unternehmen bestehen bleibt. Sie hätten vor über zwei Monaten die Erstattung beantragt.
"Wieder einmal hat Twitter es versäumt, seinen vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen und seine Rechnungen zu bezahlen", sagte ein Sprecher von Gadde und Segal, der sich darüber hinaus nicht äußern wollte.
Musk hat die Twitter-Belegschaft seit der Übernahme drastisch reduziert - von rund 7500 auf rund 2000. Seitdem sind weitere Klagen gegen das Unternehmen etwa von Vermietern von Bürogebäuden, Beratern und Subunternehmen wegen unbezahlter Rechnungen erhoben worden. Das "Wall Street Journal" schätzte die ausstehenden Kosten im Februar auf insgesamt 14 Millionen Dollar, Zinsen nicht eingerechnet.
Quelle: ntv.de, ysc/AFP/DJ