Neuaufstellung wirkt zunehmend FMC will schneller wachsen
20.02.2024, 10:07 Uhr Artikel anhören
Im Dialyseproduktgeschäft rutschte FMC tiefer in die roten Zahlen.
(Foto: REUTERS)
Neue Rechtsform, Einsparungen und Verkäufe: beim Dialysekonzern FMC zeigt der Sanierungskurs erste Erfolge. Trotz gesunkenem Gewinn wollen die Aktionäre mehr erhalten. Im laufenden Jahr will das Unternehmen vor allem operativ zulegen.
Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care will nach der Entflechtung vom Mutterkonzern Fresenius operativ deutlich zulegen. "2024 wird ein Jahr mit beschleunigtem, profitablem Wachstum", kündigte Vorstandschefin Helen Giza an. Konkret erwartet der Konzern ein währungsbereinigtes Umsatzplus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einen Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich.
Durch die Umwandlung von FMC in eine Aktiengesellschaft (AG) Ende vergangenen Jahres muss Fresenius den Dialysespezialisten, der sich immer mehr zum Bremsklotz für den Gesundheitskonzern entwickelt hatte, nicht mehr voll bilanzieren. Fresenius hält aber immer noch einen Anteil von 32 Prozent. Vor allem der Mangel an Pflegekräften in den USA bremste die Erholung bei FMC nach der Corona-Pandemie, doch allmählich kommt das Unternehmen wieder auf die Beine. Im vierten Quartal fiel das bereinigte operative Ergebnis deutlich besser aus als von Analysten erwartet.
Mit den Gesamtjahreszahlen übertraf FMC die eigenen Ziele. Nach zwölf Monaten lag das bereinigte operative Ergebnis um 13 Prozent über dem Vorjahresniveau bei 1,74 Milliarden Euro. Währungsbereinigt stand ein Plus von 15 Prozent zu Buche, was die FMC-Prognose übertraf. Der Konzern hatte im November seine Ziele nach einem Vergleich in einem Rechtsstreit mit der US-Regierung, der einen positiven Ergebniseffekt von 181 Millionen Euro zur Folge hatte. Das Unternehmen profitiert zudem von seinem Sparkurs, der 2023 mehr einbrachte als geplant lieferte. Die Aktionäre sollen eine sechs Prozent höhere Dividende von 1,19 Euro je Aktie erhalten. Die Aktien von FMC
FMC erzielte im vergangenen Jahr einen stabilen Umsatz von knapp 19,5 Milliarden Euro, währungsbereinigt ein Zuwachs von fünf Prozent. Unter dem Strich sank der Konzerngewinn allerdings um mehr als ein Viertel auf 499 Millionen Euro. Zwar lief es bereinigt um Sondereffekte operativ besser bei dem Unternehmen, doch letztlich rutschte FMC im Dialyseproduktgeschäft tiefer in die roten Zahlen und auch im Gesundheitsdienstleistungsgeschäft sank das operative Ergebnis um zehn Prozent. Weltweit behandelte FMC im vergangenen Jahr rund 332.500 Blutwäsche-Patienten in 3925 Dialysekliniken und trennte sich von 127 Einrichtungen mit mehr als 10.000 Patienten.
Quelle: ntv.de, jwu/rts