Manche Plätze kosten bald mehr Flixbus will Extra-Gebühren einführen
29.05.2017, 17:20 Uhr
Oben vorne sitzen? Das kostet bei Flixbus bald extra.
(Foto: picture alliance / Julian Strate)
Fernbusfahren soll ein bisschen mehr wie Fliegen werden. Zumindest was die Preise betrifft. Der Flixbus-Geschäftsführer möchte künftig nach Vorbild der Billigflieger Extra-Preise für besondere Sitzplätze erheben.
Fernbus-Marktführer Flixbus plant einige Neuerungen und diese bedeuten mehr Kosten für den Verbraucher. Geschäftsführer André Schwämmlein will sich die großen Fluggesellschaften zum Vorbild nehmen und demnächst Extra-Gebühren einführen.
"Im Doppeldecker oben vorne wollen viele sitzen, es gibt aber nur vier Plätze", sagte er im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". "Die könnte bekommen, wer sie gebucht und dafür gezahlt hat, und nicht, wer sich als erster durch den Bus gedrängelt hat." Außerdem sollen künftig Buchungen für Gruppen möglich sein, spätestens im Frühjahr nächsten Jahres soll das klappen. Und das dürfe dann ruhig ein paar Euro extra kosten, so der Flixbus-Gründer.
Zuvor hatte Flixbus angekündigt, in diesem Jahr bei den Fahrgastzahlen die 40-Millionen-Grenze knacken zu wollen. 2016 waren noch rund 30 Millionen Fahrgäste mit dem Busunternehmen unterwegs gewesen.
Flixbus-Dominanz bereitet Kartellamt Sorge
Das Münchner Unternehmen baut derzeit sein Netz auch in anderen europäischen Ländern aus. Zuletzt war bekannt geworden, dass Flixbus das Fernbusgeschäft der Österreichischen Bundesbahnen, Hellö, übernimmt. Ab August sollen die Hellö-Linien in das europaweite Flixbus-Netz integriert werden.
Flixbus startete 2013 nach der Liberalisierung des Fernbusmarkts und bietet nach eigenen Angaben mittlerweile jeden Tag 100.000 Verbindungen zu 1000 Zielen in 20 Ländern an. Das Unternehmen fusionierte schließlich mit MeinFernbus und übernahm schließlich auch den Postbus.
Längst dominiert Flixbus den Omnisbusmarkt in Deutschland. Mittlerweile hält das Unternehmen in dem Geschäftsbereich 92 Prozent Marktanteil. Im Mai wurde schließlich bekannt, dass das Bundeskartellamt mit Sorge auf die Vormachtstellung des Busunternehmens blickt.
Quelle: ntv.de, kpi