Nachtflugverbot und Ausbaustopp Lufthansa plant dickere Flieger
28.06.2012, 12:17 Uhr
"Problematisches Klima gegen Infrastruktur-Projekte": Stefan Lauer.
(Foto: REUTERS)
Die zeitlichen Beschränkungen in Frankfurt und das Münchner Votum gegen den Flughafenausbau zwingen die größte deutsche Fluggesellschaft zum Umdenken: Anstatt mit kleineren Maschinen häufiger zu fliegen, will die Lufthansa künftig größere Passagierjets aus dem Hangar holen.
Die Lufthansa versucht, sich auf den zunehmenden Widerstand gegen den Ausbau von Flughäfen in Deutschland einzustellen. Die Fluggesellschaft wolle "perspektivisch mit " weiter wachsen, sagte Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer der "Rheinischen Post".
Lauer bezog sich damit auf das Nachtflugverbot in Frankfurt am Main und den Bürgerentscheid in München gegen eine dritte Startbahn. Es mache das Unternehmen "nachdenklich, dass sich in der Bundesrepublik inzwischen ein sehr problematisches Klima gegen Infrastruktur-Projekte aufbaut".
Die Münchner hatten sich in einem Bürgerentscheid am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt ausgesprochen. Der Flughafen "Franz-Josef Strauß" im Erdinger Moos nordöstlich von München ist der zweitgrößte Deutschlands. Das Projekt wird seit vielen Jahren verfolgt.
Lebensqualität der Anwohner
Für den Flughafen Frankfurt am Main hatte das Bundesverwaltungsgericht erst im April ein . Dieses gilt seit Öffnung einer neuen, dritten Start- und Landebahn.
Flughäfen gelten regional als zuverlässiger und einflussreicher Wirtschaftsmotor: Abgesehen von den Arbeitsplätzen, die unmittelbar im Zusammenhang mit dem Flugbetrieb und der Passagierabfertigung entstehen, locken Luftdrehkreuze auch Unternehmen aller Größen an. Bei Standortentscheidungen fällt die internationale Anbindung zunehmend ins Gewicht.
Für Fluggesellschaften sind örtliche Nachtflugverbote vor allem im Frachtgeschäft problematisch. Die Kosten für Start- und Landerechte liegen in der Regel außerhalb der Stoßzeiten deutlich niedriger.
Daneben stoßen manche Airports aufgrund der steigenden Nachfrage nach Flugverbindungen tagsüber bereits an ihre Kapazitätsgrenzen.
Quelle: ntv.de, AFP