Wirtschaft

Anlagen sind schon gut gefüllt Gasspeicher erreichen Zwischenziel viel früher als geplant

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Der größte deutsche Speicher in Rehden ist schon zu fast 90 Prozent gefüllt.

Der größte deutsche Speicher in Rehden ist schon zu fast 90 Prozent gefüllt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Viel früher als erwartet erreichen die deutschen Gasspeicher ein wichtiges Zwischenziel. Das macht Hoffnung, dass sie auch zum nächsten Winter hin wieder zu 100 Prozent gefüllt sein werden. Für das Vorgehen im vergangenen Jahr lobt die Bundesnetzagentur zudem die Bundesregierung.

Die Erdgasspeicher in Deutschland haben das erste Speicherziel der kommenden Heizperiode von 75 Prozent Füllstand erreicht - drei Monate früher als vorgesehen. Am Morgen des 1. Juni waren sie nach Angaben des europäischen Gasspeicherverbandes GIE zu 74,97 Prozent gefüllt. Die 75-Prozent-Marke war im vergangenen Sommer während der Gaskrise in einer neuen Gasspeicherfüllstandsverordnung als Zwischenziel zum 1. September eingeführt worden. Zum 1. Oktober sollen die Speicher demnach zu 85 Prozent, zum 1. November zu 95 Prozent gefüllt sein. Die Füllstände steigen seit dem 4. Mai jeden Tag.

Der bislang geringste Füllstand des laufenden Jahres war am 17. März mit 63,58 Prozent verzeichnet worden. Ein Jahr zuvor, am 17. März 2022, waren die deutschen Speicher nur zu 24,56 Prozent gefüllt. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden, der bis Anfang April 2022 vom russischen Staatskonzern Gazprom kontrolliert wurde, verzeichnete am Donnerstagmorgen einen Füllstand von gut 88 Prozent. EU-weit lag der Füllstand bei knapp 69 Prozent.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Im Winter nehmen die Füllstände üblicherweise ab. Ab Ende März/Anfang April wird für gewöhnlich wieder mehr ein- als ausgespeichert. Am Morgen des 14. November 2022 war in Deutschland ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden.

Bundesnetzagentur hält Vorgehen im letzten Jahr für gerechtfertigt

Die Bundesnetzagentur hält die Strategie der Bundesregierung zur staatlichen Gasbeschaffung in der Energiekrise im vergangenen Jahr rückblickend für gerechtfertigt. "Es war richtig, dass wir im vergangenen Sommer schnell gehandelt haben und alles darangesetzt haben, die Gasspeicher für den Winter zu füllen", erklärte Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller.

Die Bundesregierung hatte infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine und des schrittweisen Ausbleibens russischer Gaslieferungen die Befüllung der Gasspeicher gesetzlich vorgeschrieben und mittels des Unternehmens Trading Hub Europe (THE) selbst große Mengen Gas dafür eingekauft. Das Ankaufprogramm belief sich auf fast eine Milliarde Kubikmeter, THE wurde eine Kreditlinie von 15 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.

An dem Programm gab es aber durchaus Kritik. Zum einen war die Versorgungslage den gesamten Winter über zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd gefährdet - es stellte sich die Frage der Notwendigkeit der teuren staatlichen Gasbeschaffung.

Nach vorne blickend erklärte Müller, dass es derzeit so aussehe, als ob in diesem Jahr kein staatliches Eingreifen zur Befüllung der Speicher nötig sein werde. "Gleichwohl würden bei einer staatlich veranlassten Einspeicherung heute weitere Optimierungsmöglichkeiten im Umgang mit den Speichermengen zur Verfügung stehen."

Quelle: ntv.de, rog/AFP/dpa

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