Wirtschaft

Liste mit Firmennamen öffentlich Gasversorger melden Bedarf von 34 Milliarden

Druckausgleich auf dem Gasmarkt: Die Verbraucher zahlen eine Umlage für die gestiegenen Gaspreise.

Druckausgleich auf dem Gasmarkt: Die Verbraucher zahlen eine Umlage für die gestiegenen Gaspreise.

(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)

Die radikal gestiegenen Gaspreise sollen Verbraucher per Umlage bezahlen. Nun steht fest, welche Unternehmen sich dafür angemeldet haben. Überraschend steht auch RWE auf der Liste. Insgesamt wird der Bedarf auf 34 Milliarden Euro geschätzt.

Die ab Oktober geplante Gasumlage zugunsten der Versorger, die durch die Gaslieferkürzungen Russlands unter Druck stehen, findet regen Zuspruch. Zwölf Unternehmen hätten Ansprüche von insgesamt rund 34 Milliarden Euro geltend gemacht, teilte das Gemeinschaftsunternehmen der Gasnetzbetreiber, Trading Hub Europe (THE), auf seiner Internetseite mit. Darunter seien der in Schieflage geratene Energieriese Uniper, die Leipziger EnBW-Tochter VNG, der Oldenburger Versorger EWE und OMV aus Österreich. Hinzu kämen die Unternehmen Gunvor, AXPO Solutions, DXT Commodities, ENET Energy, Vitol, WIEH und die frühere Gazprom Germania, SEFE.

Ebenfalls genannt ist die RWE-Handelstochter Supply & Trading. Dies habe lediglich formale Gründe und begründe einen Rechtsanspruch, erklärte der Konzern. RWE habe keinen finanziellen Schaden gemeldet oder geltend gemacht. "Wir tragen wie bekannt die Verluste selber." RWE plane auch keine Geltendmachung in der Zukunft, versicherte eine Sprecherin weiter. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte sich vergangene Woche bei RWE für den angekündigten Verzicht auf eine Kostenerstattung durch die Gasumlage bedankt. Einige im Markt breit aufgestellte Unternehmen hätten gesagt, dass sie von der Möglichkeit der Umlage keinen Gebrauch machen wollten, hatte der Grünen-Politiker gesagt. Er nannte in diesem Zusammenhang RWE und sagte: "Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken."

Hälfte des Bedarfs geht an Uniper

Die Liste stelle noch keinen geprüften Anspruch dar, erklärte THE. Die tatsächlichen Werte würden erst durch die weiteren monatlichen und testierten Werte in den Meldungen konkretisiert. "Diese können höher oder niedriger liegen. Der genannte Wert ist ein Prognosewert." Mehr als 50 Prozent der prognostizierten Milliarden entfallen auf Uniper, hatte das Unternehmen vergangene Woche bekannt gegeben, ohne eine genaue Summe zu nennen.

Die Gaskunden müssen ab Oktober die Umlage zahlen - 2,4 Cent je Kilowattstunde. Damit soll verhindert werden, dass Gasimporteure pleite gehen, die sich wegen der Lieferkürzungen Russlands am teuren Spotmarkt Ersatz beschaffen müssen. Für einen vierköpfigen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von rund 20.000 Kilowattstunden bedeutet dies ohne Mehrwertsteuer pro Jahr eine zusätzliche Belastung von rund 480 Euro.

Quelle: ntv.de, mau/rts/dpa

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