Streiks und günstige Tickets Gewinneinbruch bei Billigflieger Ryanair
23.07.2018, 10:06 Uhr
Ryanair kämpft derzeit mit höheren Kosten und Streiks.
(Foto: REUTERS)
Ryanair machen Streiks und niedrige Ticketpreise zu schaffen - das schmälert den Gewinn beachtlich. Das Unternehmen bekommt außerdem zu spüren, dass Piloten und Crews höhere Gehälter erhalten. Der Sommer soll bessere Zahlen bringen.
Bei der Billigfluggesellschaft Ryanair haben Streiks bereits im ersten Geschäftsquartal 2018/19 auf die Bilanz gedrückt. Hinzu kamen höhere Kosten für Piloten, Crew und Treibstoff sowie niedrigere Ticketpreise. Der Gewinn fiel von April bis Juni um ein Fünftel auf 319 Millionen Euro, wie Europas größter Billigflieger mitteilte. Analysten hatten dies in etwa erwartet. Kunden seien mit dem Kauf von Tickets wegen der jüngsten Streiks zurückhaltender, hieß es.
Das Jahresziel für den Gewinn bestätigte Unternehmenschef Michael O'Leary zwar, machte dies aber "sehr" von den Preisen für die Tickets im laufenden zweiten Quartal abhängig. Für das Gesamtjahr peilt er einen Gewinn von 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro an, weniger als im Vorjahr. Neben den Streiks macht Ryanair auch der bevorstehende Brexit zu schaffen. Im Ende Juni abgelaufenen ersten Quartal hatte die Fluggesellschaft den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf fast 2,1 Milliarden Euro gesteigert - trotz sinkender Ticketpreise. In dem Zeitraum stieg die Zahl der Fluggäste um sieben Prozent auf 37,6 Millionen. Ryanair muss derzeit Streiks in vielen europäischen Ländern verkraften, da Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen.
In dieser Woche muss die Billigfluggesellschaft 600 Flüge in Belgien, Spanien und Portugal wegen Ausständen des Kabinenpersonals streichen. Welche Flughäfen betroffenen sind, teilte die Airline aber im Einzelnen nicht mit. Die rund 100.000 betroffenen Passagiere würden informiert, hieß es lediglich. Auch das ungewöhnlich heiße Wetter in Nordeuropa belastet Ryanair zusätzlich.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa/rts