Wirtschaft

Sitzstreik im Cloud-Büro Google feuert 28 Mitarbeiter nach Israel-Protesten

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Seit Monaten protestieren Google Mitarbeiter in mehreren Städten in den USA gegen den Cloud-Vertrag mit Israel.

Seit Monaten protestieren Google Mitarbeiter in mehreren Städten in den USA gegen den Cloud-Vertrag mit Israel.

(Foto: picture alliance / Sipa USA)

Mehrere Google-Mitarbeiter besetzen das Büro des Google-Cloud-Managers in Kalifornien, um gegen das "Project Nimbus" zu demonstrieren. Der Konzern reagiert mit ihrer Entlassung. Es ist eine Eskalation eines seit Jahren schwelenden Protests gegen den Milliardenvertrag mit Israels Regierung.

Der US-Technologiekonzern Google hat 28 Beschäftigte wegen der mehrstündigen Besetzung eines Büroraums aus Protest gegen einen Vertrag des Unternehmens mit der israelischen Regierung entlassen. Dies sei nach internen Untersuchungen beschlossen worden. Weitere Ermittlungen würden geführt und könnten zu weiteren Maßnahmen führen, erklärte ein Konzernsprecher.

Eine Gruppe mit dem Namen "No Tech for Apartheid" (Keine Technologie für Apartheid) hatte am Dienstag das Büro des Google-Cloud-Managers Thomas Kurian in Kalifornien besetzt. In Form eines Sitzstreiks verblieben die Aktivisten nach eigenen Angaben zehn Stunden lang dort. Auf den bei X veröffentlichten Videoaufnahmen der Aktivisten war zu sehen, wie Polizisten mehrere Google-Angestellte festnahmen. Auch in New York und Seattle fanden Proteste statt.

Google sprach von einer "kleinen Anzahl" an Angestellten, die an wenigen Google-Standorten den Betrieb gestört hätten. Die Proteste seien Teil einer "langjährigen Kampagne einer Gruppe von Organisationen und Personen, die größtenteils nicht bei Google arbeiten".

Protest gegen "Project Nimbus"

Die Aktivistengruppe protestierte gegen eine Zusammenarbeit der Technologiekonzerne Google und Amazon mit der israelischen Regierung im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro). Der Konflikt schwelt bereits seit Vertragsbeginn des "Project Nimbus" im Jahr 2021, ist aber seit Oktober neu entfacht. Demnach stellen die Techriesen der israelischen Regierung Speichersoftware und mit künstlicher Intelligenz betriebene Programme zu Verfügung.

Die Protestierenden beklagten allerdings, dass die Softwares dem israelischen Militär dienen würden und verwiesen auf einen Bericht des "Time Magazine" vom April, demzufolge Google in einem Vertragsentwurf dem israelischen Verteidigungsministerium mehr als eine Million US-Dollar für Beratungsdienstleistungen in Rechnung gestellt hatte.

Ein Google-Sprecher verwies darauf, dass Israel einer von "zahlreichen" Staaten sei, mit deren Regierungen das Unternehmen zusammenarbeite. Die Dienstleistungen seien nicht mit militärischen oder geheimdienstlichen Aufgaben verbunden.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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