Wirtschaft

Mitsotakis entlastet Familien Griechenland senkt Steuern auf breiter Front

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Regierungschef Mitsotakis kämpft mit sinkenden Umfragewerten.

Regierungschef Mitsotakis kämpft mit sinkenden Umfragewerten.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Regierung in Athen freut sich über üppige Rücklagen, während die Einkommen der Bürger unter dem EU-Schnitt liegen. Premier Mitsotakis kündigt einen kräftigen Steuernachlass an. Besonders Familien sollen profitieren.

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat umfangreiche Steuererleichterungen angekündigt, um insbesondere Haushalte mit Kindern zu entlasten. Das gesamte Maßnahmenpaket habe ein Volumen von 1,6 Milliarden Euro, sagte Mitsotakis bei seiner jährlichen Rede zur Wirtschaftspolitik. "Wir wissen alle sehr gut, dass die Griechen Schwierigkeiten haben, über die Runden zu kommen. Daher ist es unsere oberste Priorität, ihr Einkommen zu stärken", sagte er. Die Reformen sollen 2026 in Kraft treten und werden den Angaben zufolge durch starkes Wirtschaftswachstum und einen Haushaltsüberschuss finanziert, der höher ausfällt als erwartet.

Mit den Entlastungen reagiert die Regierung auf sinkende Umfragewerte wegen der anhaltend hohen Lebenshaltungskosten und Korruptionsvorwürfen. Die Reform umfasst unter anderem eine Senkung der Steuersätze um zwei Prozentpunkte für alle Einkommensklassen sowie Rentenerhöhungen. Für einkommensschwache Familien mit vier Kindern soll die Steuer angesichts sinkender Geburtenraten und steigender Wohnkosten auf null gesenkt werden. Zudem soll die Grundsteuer für abgelegene Gebiete abgeschafft werden, um junge Menschen zu einem Umzug von den Großstädten aufs Land zu bewegen.

Griechen demonstrieren für höhere Gehälter

Griechenlands Wirtschaft hat sich zwar nach der Schuldenkrise von 2009 bis 2018 erholt, das Land ist jedoch weiterhin das am höchsten verschuldete in Europa. Die vom Tourismus angetriebene Wirtschaft nähert sich derzeit aber wieder ihrer Vorkrisengröße. Sie soll in diesem Jahr um 2,3 Prozent wachsen und damit mehr als doppelt so stark wie der Durchschnitt der Euro-Zone. Zugleich sind die Kreditkosten des Landes stark gesunken, seit es 2023 wieder den begehrten Status "Investment Grade" für seine Kreditwürdigkeit von den Ratingagenturen erlangt hat.

Die verfügbaren Einkommen liegen allerdings trotz eines Anstiegs des Mindestlohns um insgesamt 35 Prozent weiterhin unter dem EU-Durchschnitt. Zeitgleich zu Mitsotakis' Rede in Thessaloniki forderten Tausende bei Protesten von Gewerkschaften höhere Gehälter.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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