LNG soll ab 21. Dezember fließenHalbzeit: Pipelinebau in Wilhelmshaven im Zeitplan

Die Pipeline für das LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist bereits zur Hälfte fertig. Laut Gasnetzbetreiber Open Grid Europe wird weiterhin die Inbetriebnahme am 20. Dezember angestrebt. Die Pipeline wird wegen etwaiger Sabotageversuche zudem rund um die Uhr bewacht.
"Wir befinden uns mit dem Bau der WAL auf Kurs", sagte Projektleiter Franz-Josef Kissing - "WAL" steht für Wilhelmshavener Anbindungsleitung. "Alle Projektbeteiligten arbeiten weiterhin ohne Unterbrechung konzentriert und motiviert daran, dass wir die Leitung am 20. Dezember in Betrieb nehmen können." Ab dem 21. Dezember soll nach früheren Angaben der Landesregierung LNG über das Terminal angelandet werden.
Die unterirdische Leitung ist notwendig, um das ebenfalls im Bau befindliche LNG-Terminal mit dem nächsten Anschluss an das Gas-Fernleitungsnetz im ostfriesischen Etzel zu verbinden. Der Pipeline-Bau wurde am 19. August von den Behörden genehmigt. Für einen Teil der Baumaßnahmen gab es bereits Ende Juni einen vorzeitigen Baubeginn. Der zügige Baustart wurde durch das LNG-Beschleunigungsgesetz des Bundes ermöglicht.
Nach Angaben von Open Grid Europe (OGE) verlegen zurzeit zwei Bautrupps die Rohre und arbeiten von Norden und Süden aufeinander zu. Mittlerweile wurden alle 1569 Rohre, die von einer Tochterfirma des Stahlunternehmens Salzgitter gefertigt wurden, über die Schiene nach Wilhelmshaven gebracht. Zudem wird weitere Infrastruktur errichtet, etwa Anlagen, um den Gasdruck zu regeln und zu messen.
Bis zu 28 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich
Mit dem Import von LNG über Wilhelmshaven will Deutschland seine Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland verringern. Über die Leitung soll das angelieferte Flüssigerdgas nach seiner Umwandlung in gasförmigen Zustand ins deutsche Netz eingespeist werden. Anfangs soll die Leitung eine jährliche Kapazität bis zu 10 Milliarden Kubikmetern haben. Mit einem weiteren Ausbau des Gasnetzes im Hinterland sind mittelfristig nach früheren OGE-Angaben bis zu 28 Milliarden Kubikmeter möglich. Künftig soll die Pipeline auch Wasserstoff transportieren können. OGE investiert rund 150 Millionen Euro.
Ebenso wie die Baustelle für das LNG-Terminal wird auch die Pipeline rund um die Uhr von der Polizei überwacht. Das ist eine Konsequenz aus der mutmaßlichen Sabotage der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2. Auch OGE trifft nach eigenen Angaben Sicherheitsvorkehrungen.