Übernahmeangebot geglückt Hamburg und MSC dominieren gemeinsam Hafenlogistik
12.12.2023, 11:44 Uhr Artikel anhören
HHLA wird von MSC und der Stadt Hamburg dominiert.
(Foto: dpa)
Die Stadt Hamburg und die Großreederei MSC stellen die Weichen, um den Hamburger Hafenlogistiker HHLA künftig gemeinsam zu führen. Ein Kaufangebot an die Aktionäre ist abgeschlossen. Mit Erfolg.
Die Großreederei MSC und die Stadt Hamburg verfügen über 92,3 Prozent des Hamburger Hafenlogistikers HHLA. Das gab MSC nach dem endgültigen Ablauf des Übernahmeangebots an die HHLA-Aktionäre in einer Pflichtmitteilung bekannt.
Die Stadt und MSC wollen die HHLA als Gemeinschaftsunternehmen führen, an dem MSC maximal 49,9 Prozent und die Stadt 50,1 Prozent halten soll. Mit dem nun erreichten Anteil von 92,3 Prozent sind im Gegenzug nur noch 7,7 Prozent in der Hand anderer Aktionäre - viel zu wenig, um wichtige Unternehmensentscheidungen mit der sogenannten Sperrminorität zu blockieren.
Außerdem erreichten die beiden Partner die Schwelle von 90 Prozent. Sie ist bei Übernahmeangeboten eine wichtige Marke, weil damit die verbliebenen Aktionäre auch gegen deren Willen zur Übertragung ihrer Aktien gezwungen werden können - der Fachbegriff hierfür lautet Squeeze-out.
Betriebsbedingte Kündigungen ausgesetzt
MSC und die Stadt haben zugesagt, das Eigenkapital der HHLA um 450 Millionen Euro zu stärken. Der Hafenlogistiker braucht in den kommenden Jahren viel Geld, um die Containerterminals in Hamburg zu modernisieren. Befürchtungen der Arbeitnehmer und der Gewerkschaft Verdi halten MSC und die Stadt entgegen, dass maßgebliche Zusagen für Mitarbeiter erreicht worden seien. So würden etwa betriebsbedingte Kündigungen für mindestens fünf Jahre ausgeschlossen. "Auch für die Beschäftigten ist schwarz auf weiß festgehalten, dass die bestehende Mitbestimmung erhalten bleibt", hieß es.
Der Pflichtmitteilung zufolge wurden MSC im Laufe der rund sechswöchigen Annahmefrist 9,74 Prozent der HHLA-Anteile von Aktionären angedient. Nach dem Zukauf von HHLA-Aktien verfügt MSC zudem über weitere 12,21 Prozent der HHLA-Anteile. Hinzu kommen rund 70,35 Prozent, die bislang im Besitz der Hansestadt Hamburg sind.
Insgesamt verfügen die Stadt und MSC damit inzwischen über 69,43 Millionen HHLA-Aktien. "Dies entspricht insgesamt einem Anteil von circa 92,30 Prozent des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte der Gesellschaft", heißt es in der MSC-Pflichtmitteilung.
Quelle: ntv.de, ara/dpa