Wirtschaft

Filialeröffnung in FrankfurtHier gibt's Obamas Lieblings-Burger

04.12.2017, 16:49 Uhr
imageVon Benjamin Feingold

Ex-Präsident Obama ist bekennender Fan der Burgerkette "Five Guys", die heute auch in Frankfurt ihre erste Filiale in Deutschland eröffnet. Ein Besuch in dem etwas anderen Schnellrestaurant.

Heute war es endlich soweit. Das in den USA so beliebte Burger-Restaurant "Five Guys" hatte ihre Deutschlandpremiere mehrfach verschoben, doch nun eröffnet die erste Filiale in Frankfurt. Auf den ganz großen Ansturm hat man sich mit Schlangenaufstellern wie am Flughafen schon früh morgens vorbereitet. Als um 11 Uhr die Tore geöffnet wurden, kamen sie aber noch nicht zum Einsatz. Um diese Uhrzeit haben die meisten gerade erst das Frühstück verdaut.

Voll aber nicht überfüllt war "Five Guys" trotzdem. Nur, dass die meisten Besucher sich erst einmal das Interieur genauer angesehen und das mit Fotos dokumentiert haben. Große Säcke mit Erdnüssen stapeln sich hüfthoch an den Wänden, denn gebraten werden die Burger in Erdnussöl. Die kleinen Hülsenfrüchte werden heute überall als Proviant angeboten, mit nach Hause nehmen wird aber nicht so gerne gesehen, darauf weist extra ein Schild am Eingang hin. Ansonsten wirkt das Geschäft wie ein amerikanischer Retro-Diner aus den 50er und 60er Jahren – in den Farben rot und weiß. Die Analogie zu "Pommes-rot-weiß" ist vermutlich nicht gewollt.

Das etwas andere Schnellrestaurant

Das 1986 vom Ehepaar Janie und Jerry Murrell im US-Bundesstaat Virginia gestartete Familienunternehmen hatte sich schnell im Gebiet um Washington zu einem echten Kult entwickelt und betreibt inzwischen rund 1.450 Filialen weltweit. Der Name Five Guys ist darauf zurückzuführen, dass das Paar damals vier Söhne hatte, die zusammen mit dem Vater die "Five Guys" bildeten.

Die Firma setzt auf frische Speisen, die handgemacht zubereitet werden und verzichtet dabei auf Tiefkühlware. Stattdessen werden beispielsweise die Kartoffeln vor Ort zu Pommes Frites geschnitten. Kunden können sich davon durch die offene Küche überzeugen, auch in Frankfurt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fast-Food-Ketten fokussiert sich der Premiumanbieter vor allem auf Burger und Fritten. Das nichtbörsennotierte Unternehmen verzichtet auf Werbung und setzt stattdessen auf die Mundpropaganda, um den Wachstumskurs voranzutreiben.

Reichlich Zutaten

Bei "Five Guys" wird außerdem das familiäre Umfeld betont, was zum Beispiel in den Stellenausschreibungen zu sehen ist. Die gute Stimmung fällt auch gleich beim Eintritt ins Burger-Restaurant auf. Gleich zwei Mitarbeiter begrüßen jeden Gast an der Tür mit der Übergabe der Menükarte. Die kann sich für einen Schnellbräter sehen lassen. Es gibt zwei verschiedene Brötchen und ganze 15 Zutaten, die man tatsächlich ohne Aufpreis alle auf einmal in den maßgeschneiderten Burger stopfen kann. Bis zu welcher Zutatenzahl das für den Verzehr noch praktikabel ist, müsste man einfach einmal ausprobieren.

Der Grundpreis ist mit knapp sechs Euro allerdings höher als bei der Konkurrenz von McDonald´s oder Burger King, wobei die Geschäftskonzepte schwer miteinander zu vergleichen sind. Die Verkaufstheke bei "Five Guys" zum Beispiel ist großzügig besetzt mit hervorragend gelaunten Mitarbeitern in rot-weißen T-Shirts, die einem bereitwillig das – nicht sehr komplizierte – Konzept erklären. Ich bestelle einen einfachen Burger, der überraschend schnell geliefert wird und noch etwas für einen Freund, dem ich es für seine Mittagspause versprochen hatte. Der leckere Burger und die vielen Pommes lassen mich schnell satt werden.

Irgendwie wirkt "Five Guys" trotz des Retro-Looks neu und modern. Das Geschäft an der Hauptwache Frankfurt präsentiert sich wie ein alter Freund, der mit neuen Ideen von einer Weltreise zurückgekehrt ist und auf den man sich schon lange gefreut hat.

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