Wirtschaft

"Eine Business-Entscheidung" Hinter Trumps Mega-Kaution steckt ein US-Kreditmogul

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Don Hankey machte sein Vermögen mit Autokrediten.

Don Hankey machte sein Vermögen mit Autokrediten.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Dank einer Kaution über 175 Millionen Dollar kann Trump nach der Verurteilung wegen Betrugs Pfändungen seiner Vermögenswerte verhindern. Hinterlegt wird das Geld durch ein Versicherungsunternehmen - das "zufällig" einem milliardenschweren Anhänger gehört.

Wie gefordert, bringt Donald Trump 175 Millionen Dollar als Kaution auf, um nach seiner zivilrechtlichen Verurteilung wegen Betrugs in Berufung gehen zu können und sein Hab und Gut vor der Staatsanwaltschaft zu schützen. Die Zahlung an das Gericht übernimmt Trump nicht selbst, sondern sie läuft über die Knight Specialty Insurance Company. Das Versicherungsunternehmen bürgt für Trump und gehört US-Milliardär Don Hankey - einem bekennenden Unterstützer des Ex-Präsidenten.

"Das ist unsere Aufgabe bei Knight Insurance, und wir sind froh, dass wir dem Ex-Präsidenten in dieser Situation entgegenkommen können", sagte Hankey dem Sender ABC News. "Ich würde sagen, es ist eher eine Business-Entscheidung, aber ich bin zufällig auch ein Unterstützer." Sein Unternehmen habe bereits Gespräche mit Trump-Vertretern geführt, als die Kaution noch 464 Millionen Dollar betragen habe. Nachdem die Summe in der vergangenen Woche reduziert worden war, habe man den Kontakt wieder aufgenommen.

Was genau Trump an Sicherheiten hinterlegt hat, daran kann sich Hankey nicht erinnern. Bargeld sei aber dabei gewesen. Hankeys Unternehmen habe "einige der Sicherheiten des ehemaligen Präsidenten überprüft", die er als "Grade-A-Bonds", also als erstklassige Anleihen, bezeichnen würde. "Wir sind zuversichtlich, dass wir sehr gute Sicherheiten haben", so der US-Milliardär, der sein Vermögen mit Autofinanzierungskrediten gemacht hatte und mittlerweile auch in der Immobilienbranche aktiv ist.

Spender und Supporter der Trump-Kampagne

In einem weiteren Interview mit "Forbes" betonte Hankey, dass er den Ex-Präsidenten noch nie persönlich getroffen oder mit ihm telefoniert habe. So ganz unbekannt dürfte Hankey dem Trump-Clan aber nicht sein. Der 80-Jährige gab an, Trump für dessen Wahlkampagnen finanziell unterstützt zu haben. An die genauen Summen könne sich Hankey aber nicht mehr erinnern. Der Unternehmer war zudem als größter Einzeleigentümer von Kreditgeber Axos Financial daran beteiligt, Trump bei der Refinanzierung der Hypotheken des Trump Tower und seinem Resort in Miami im Jahr 2022 aus der Patsche zu helfen. Axos hatte zuvor auch Geschäfte mit der Familie von Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn, gemacht.

Im Februar hatte der New Yorker Richter Arthur Engoron Trump nach einem monatelangen Prozess zur Zahlung von 355 Millionen Dollar zuzüglich Zinsen verurteilt, nachdem er festgestellt hatte, dass der ehemalige Präsident Teile seines Immobilienimperiums zu seinem eigenen finanziellen Vorteil falsch bewertet hatte, unter anderem um zinsgünstige Kredite zu erhalten. Das Urteil beläuft sich nun auf 454 Millionen Dollar, wobei die Zinsen weiter anfallen.

Die Tatsache, dass Trump das Geld aufgetrieben hat, bedeutet, dass er sein Vermögen vor der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James schützen kann, die mit der Pfändung von Immobilien gedroht hatte. Sollte Trump mit seiner Berufung scheitern, wäre dieses Szenario wieder aktuell. Durch den Börsengang der Trump Media & Technology Group (TMTG) ist Trump zwar um 5,5 Milliarden Dollar reicher, doch vorerst nur auf dem Papier. Er darf laut der Fusionsvereinbarung frühestens in sechs Monaten Aktien verkaufen. Würde er massenhaft Anteile verkaufen, könnte das schließlich zum Absturz der Aktie führen.

Quelle: ntv.de, mba

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