Quote geht nur leicht zurück Homeoffice bei Beschäftigten weiterhin beliebt
09.05.2022, 09:32 Uhr Artikel anhören
Das vom Ifo-Institut ausgerechnete Homeoffice-Potenzial von 56 Prozent wird knapp zur Hälfte ausgeschöpft.
(Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)
Auch nach Auslaufen der Homeoffice-Pflicht arbeiten noch immer viele Arbeitnehmer in Deutschland von zu Hause aus. Das ergibt eine Umfrage des Ifo-Instituts. Im Vergleich zum März sinkt die Quote im April nur geringfügig.
Das Arbeiten von zu Hause aus bleibt trotz der abflauenden Corona-Pandemie gefragt. Der Anteil der deutschen Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, lag im April bei 24,9 Prozent, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilt. Im März waren es 27,6 Prozent.
"Die Homeoffice-Nutzung bleibt damit nach Abschaffung der Pflicht am 20. März auf einem hohen Niveau", sagt Ifo-Experte Jean-Victor Alipour. "Offenbar haben sich viele Unternehmen dauerhaft auf flexiblere Modelle eingestellt." Das vom Ifo-Institut ausgerechnete Homeoffice-Potenzial von 56 Prozent wird knapp zur Hälfte ausgeschöpft.
In der Automobilbranche fiel der Homeoffice-Anteil im vergangenen Monat besonders deutlich, und zwar von 28,4 auf 17,8 Prozent. Für das verarbeitende Gewerbe insgesamt sank der Wert dagegen nur leicht von 18,6 auf 16,3 Prozent. Bei den Dienstleistern bleibt das Homeoffice-Angebot im Durchschnitt am größten. Der Anteil fiel auf 35,3 Prozent, nach 38,7 im März. So arbeiten bei den IT-Dienstleistern noch 72,3 Prozent von zu Hause, nach 76,8 im März.
Am 20. März wurden alle schwerwiegenden Corona-Beschränkungen abgeschafft, auch verpflichtende Homeoffice-Regelungen, mit denen die Pandemie gebremst werden soll. Rund jeder sechste Beschäftigte wollte auch nach dem Auslaufen der Pflicht nicht zurück ins Büro, wie aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Online-Plattform Xing hervorgeht.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wieder eine verstärkte Homeoffice-Nutzung ins Spiel gebracht. Die Arbeitgeber sollten dies nach Möglichkeit auf freiwilliger Basis anbieten, um Energie zu sparen. Man könne zuerst ein oder zwei Tage die Woche wieder zu Hause arbeiten, wie man es ja schon in der Pandemie gemacht habe.
Quelle: ntv.de, jpe/rts