Stimmung in Chefetagen gedrückt IFO-Index steigt minimal - "keine Trendwende"
23.02.2024, 11:19 Uhr Artikel anhören
Auch im Baugewerbe ist Krisenstimmung - symptomatisch für die gesamte deutsche Wirtschaft.
(Foto: picture alliance/dpa)
Immerhin: Der IFO-Index fällt nicht weiter. Allerdings gibt es eine Stagnation auf einem niedrigen Niveau mit vager positiver Tendenz. In den Chefetagen der deutschen Unternehmen herrschen jedoch noch immer Krisengefühle.
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar leicht aufgehellt. Das IFO-Geschäftsklima stieg auf 85,5 Punkte von 85,2 Zählern im Vormonat, wie das Münchner IFO-Institut zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage wie zuletzt, aber ihre Aussichten für die kommenden Monate etwas besser als im Januar. "Die Konjunktur stabilisiert sich auf niedrigem Niveau", sagte IFO-Präsident Clemens Fuest. Leicht positiv zu interpretieren sei, dass ein weiterer Absturz vermieden werden konnte.
Fachleute hatten mit einer solchen Entwicklung beim IFO-Index gerechnet. Diese zeige, "dass die Stimmung in den deutschen Chefetagen weiter gedrückt ist. Leider gibt es in Deutschland noch kein Aufwärtssignal, obwohl sich die Stimmung in der Industrie in vielen anderen Ländern in den letzten Monaten etwas erholt hat", sagte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer.
Auch Ralf Umflauf von der Helaba erkennt in dem leicht gestiegenen Wert "keine nachhaltige Trendwende": "Erfreulich ist der Anstieg der Geschäftserwartungen, mit dem das Szenario einer allmählichen konjunkturellen Bodenbildung erhalten bleibt. Die Zinssenkungserwartungen werden aber wohl nicht wesentlich gedämpft."
Die Wirtschaft bewegt sich derzeit wegen sinkender Investitionen am Rande einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von Oktober bis Dezember 2023 um 0,3 Prozent zum Vorquartal. "Im Schlussquartal bremsten die rückläufigen Investitionen die Konjunktur, während der Konsum leicht zulegte", sagte die Präsidentin des Statistischen Bundesamts, Ruth Brand. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung nur noch ein mageres Wachstum von 0,2 Prozent.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/rts