Bei der Strategie "No Covid" geht es darum "zu öffnen, ohne eine dritte Infektionswelle und damit den nächsten Lockdown auszulösen", sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest im Interview mit ntv.de. Nötig seien deutlich erweitertes Testen und regional differenziertes Handeln.
Kommt die deutsche Wirtschaft im Frühjahr, nach Ende des wochenlangen Lockdowns, wieder auf die Beine? Die Bundesbank hält eine zügige Erholung für gut möglich. Auch die Stimmung in den Unternehmen selbst steigt, der Ifo-Index legt unerwartet deutlich zu.
Ein europaweiter Aktionsplan gegen Corona soll her, fordern Wissenschaftler um Viola Priesemann, Melanie Brinkmann und Clemens Fuest. Sie wollen mit klaren Zielen die Motivation der Menschen wecken. Von Hubertus Volmer
Alle Hoffnungen auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft sind dahin. Viele Firmenchefs rechnen eher mit schlechteren Geschäften. Auch die Industrie fürchtet Corona-bedingte Betriebsschließungen. Ifo-Chef Fuest appelliert an die Regierung, ein Firmensterben zu verhindern.
Ifo-Chef fordert entschiedenere Unterstützung für Impfstoffhersteller durch den Staat. Bislang gebe es wenig Anreize für sie, finanzielle Risiken einzugehen. Verzögerten sich die Impfungen, verzögere sich auch die wirtschaftliche Erholung.
Häufig wird auf die wirtschaftlichen Schäden als Argument gegen eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen verwiesen. Führende Wirtschaftsforscher fordern aber gerade aus ökonomischen Gründen einen baldigen Lockdown. Ein "Weiter so" verursache noch schlimmere Schäden.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt im November das zweite Mal in Folge. Die Manager beurteilen den Ausblick für ihre Geschäfte skeptischer als zuletzt. Laut Analysten ist mit weiteren Rückschlägen zu rechnen - bergauf könnte es erst wieder gehen, wenn die Impfkampagne beginnt.
In den deutschen Chefetagen wächst angesichts der Corona-Infektionen die Nervosität. Ein Ökonom verweist darauf, dass bereits die Quarantäne von vielen Menschen die Wirtschaft spürbar bremst. Vor allem bei den Dienstleister trübt sich die Stimmung wieder ein.
Was muss die Regierung tun, um deutsche Wirtschaft wieder in Gang zu bringen? Hohe Schulden, Verstaatlichungen und andere Krisenfolgen drohen das Land über Jahre zu lähmen. Einer der renommiertesten deutschen Ökonomen erklärt, wie das verhindert werden kann. Von Clemens Fuest, Ifo-Präsident
Seit Amtsantritt war Finanzminister Scholz der Mann der Schwarzen Null - ohne Wenn und Aber. Seit er aber die "Bazooka" herausgeholt hat, um mit "Wumms" aus der Corona-Krise zu kommen und auch noch SPD-Kanzlerkandidat geworden ist, ändert sich das. Das sorgt nun für Streit in der GroKo.
Mit Milliardenhilfen den Absturz der Wirtschaft verhindern zu wollen, reicht nicht aus. Hohe Schulden, Verstaatlichungen und andere Krisenfolgen drohen das Land über Jahre zu lähmen. Einer der renommiertesten deutschen Ökonomen erklärt, wie das verhindert werden kann. Von Clemens Fuest, Ifo-Präsident
Die Coronavirus-Pandemie trifft die deutsche Wirtschaft hart. Doch nach einem düsteren Frühjahr bewerten Unternehmensmanager die Geschäftsaussichten im Juni wieder positiver. Ökonomen warnen jedoch vor zu viel Euphorie. "Der Stachel sitzt tief."
Angesichts der anhaltend guten Entwicklung werden bundesweit die Corona-Beschränkungen schrittweise gelockert. Dadurch hellen sich auch für die Firmen die Aussichten etwas auf. Und auch wenn der Pessimismus überwiegt, die Zuversicht keimt.
Der Staat verschuldet sich enorm, um die Folgen der Corona-Krise zu mildern. Branchenübergreifend werden Sozialleistungen ausgeweitet. Irgendwann muss das viele Geld zurückgezahlt werden - und zwar von allen.
Das öffentliche Leben liegt in Deutschland größtenteils lahm. Eine Lockerung der Beschränkungen fordern jetzt mehrere Forscher um den Ifo-Präsidenten Clemens Fuest. Nach und nach sollen aus ihrer Sicht Schulen und bestimmte Fabriken wieder öffnen.
Der Shutdown, die Kontaktsperre – all das muss erst mal bestehen bleiben, darüber ist sich die Talkrunde bei Anne Will einig. Die Wirkung der Maßnahmen darf nicht gefährdet werden. Spannender und schwieriger ist die Frage, wie die Zeit danach aussehen könnte. Von Frauke Niemeyer