Preisoffensive im Möbel-Geschäft Ikea-Chef strebt nach Wachstum
29.04.2014, 19:40 Uhr
Die Konkurrenz hat wenig zu Lachen: Ikea-Chef Peter Agnefjäll kündigt jährlich sinkende Angebotspreise an (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Ziel wirkt mehr als nur "sehr ambitioniert": Peter Agnefjäll, Chef des weltgrößten Möbelhändlers, verordnet dem Konzern einen kompromisslosen Wachstumskurs. Ikea-Kunden könnten davon profitieren. Für kleinere Möbelhäuser wird es hart.
Der Chef des weltgrößten Möbelhändlers Ikea, Peter Agnefjäll, hält an seiner Zielvorgabe fest, bis zum Jahr 2020 einen Konzernumsatz von rund 50 Milliarden Euro erreichen zu wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste der schwedische Weltkonzern sein Geschäftsvolumen beinahe verdoppeln.
"Wir haben sehr ambitionierte Ziele, was das Wachstum angeht", erklärte der Manager dem "Handelsblatt". Erstmals erwähnt hatte Agnefjäll die 50-Millliarden-Marke bei der Präsentation der Jahresbilanz Ende Januar am Firmensitz in Helsingborg in Schweden.
Wie Agnefjäll nun betonte, soll sich die geplante Steigerung im gleichen Umfang aus dem Geschäft der stationären Ikea-Häuser und des Onlinehandels speisen. Zuletzt lief es bei Ikea allerdings nicht ganz so gut wie von Agnefjäll geplant.
Im laufenden Geschäftsjahr sollen die Geschäfte mit Einrichtungsgegenständen bereits wieder stärker zulegen. Das wirtschaftliche Umfeld sei zuletzt schwieriger gewesen als gedacht. "Aber wir sehen, dass es besser wird", sagte der Ikea-Chef.
Jährlich "1 bis 2 Prozent billiger"
Im vergangenen Geschäftsjahr - das bei Ikea jeweils mit dem August endet - waren die Erlöse um rund 3 Prozent auf insgesamt 28,5 Milliarden Euro gewachsen. Zuvor hatte sich das Unternehmen deutlich mehr Umsatzwachstum vorgenommen.
Der Wettbewerb wird härter: Im deutschen Markt kündigte Agnefjäll weitere Preissenkungen an. "Wir wollen jedes Jahr 1 bis 2 Prozent billiger werden", sagte er der "Welt". Ikea will so zusätzliche Kunden in die Möbelhäuser locken.
Auch das zweite Standbein, das Online-Geschäft, will Agnefjäll stärken. Der Verkauf über das Internet soll deutlich zulegen. Online-Einkäufe sollen bis Ende 2014 in 13 Ländern möglich sein, derzeit geht dies in 10 Ländern. "Es ist denkbar, dass wir künftig kleinere Läden haben, in denen die Leute Möbel ausprobieren und dann noch vor Ort mit ihrem Smartphone bestellen", sagte der Ikea-Chef.
Agnefjäll arbeitete früher als Assistent des Firmengründers Ingvar Kamprad. Die Leitung bei Ikea übernahm er im vergangenen Herbst von Mikael Ohlsson. Ikea betreibt derzeit 305 Einrichtungshäuser in 26 Ländern. 2013 wurden 684 Millionen Besucher gezählt. "Ich denke, dass wir in diesem Jahr zehn weitere Läden eröffnen", hatte der 41-Jährige zu Jahresbeginn erklärt.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa