Befürchtungen übertroffen Inflation in EU steigt auf Rekordhöhe von 8,1 Prozent
31.05.2022, 13:23 Uhr
Lebensmittel sind in der Europäischen Union 7,5 Prozent teurer als vor einem Jahr.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Inflation in den EU-Staaten klettert im Mai nochmals deutlich und erreicht 8,1 Prozent. Volkswirte hatten mit geringeren Preissteigerungen gerechnet. Weiterhin treiben vor allem hohe Energiekosten die Entwicklung. Aber auch für Lebensmittel müssen Verbraucher deutlich mehr Geld ausgeben.
In der Eurozone ist die Inflationsrate erneut auf einen Rekordstand gestiegen. Im Mai stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 8,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate noch bei 7,4 Prozent gelegen. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 7,8 Prozent gerechnet.
Die Inflationsrate im Euroraum war noch nie so hoch seit Einführung der Gemeinschaftswährung als Buchgeld im Jahr 1999. Seit dem Sommer 2021 hat sich die Teuerung kontinuierlich verstärkt, wobei zuletzt bereits Rekordwerte erreicht wurden. Der Krieg in der Ukraine und die harten Corona-Maßnahmen in China verschärften zuletzt den Preisauftrieb.
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt mit 0,6 Prozent gerechnet. Getrieben wurde die Teuerung einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat um 39,2 Prozent verteuerte. Lebens- und Genussmittel waren 7,5 Prozent teurer als vor einem Jahr. Der Preisschub beschleunigte sich dabei weiter.
Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent wird damit noch deutlicher überschritten. Eine erste Zinserhöhung haben Notenbankvertreter der EZB nach langem Zögern zuletzt für Juli signalisiert. In anderen Ländern - wie etwa den USA und Großbritannien - haben die Währungshüter den Leitzins hingegen bereits deutlich erhöht.
Quelle: ntv.de, als/dpa