US-Fahrdienst auf Sparkurs Investoren üben Druck auf Uber aus
10.05.2022, 08:34 Uhr
Uber will "bei den Kosten in allen Bereichen noch härter durchgreifen".
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Weniger neue Mitarbeiter und weniger Werbung: So sieht der neue Sparplan von Uber aus. Druck auf das Unternehmen kommt offenbar von den Investoren. Sie wollen laut CEO Khosrowshahi einen klareren Weg zur Profitabilität sehen.
Uber will CEO Dara Khosrowshahi zufolge seine Marketingausgaben kürzen und weniger Mitarbeiter einstellen, um sich auf das Erreichen von Gewinnen zu konzentrieren. Investoren seien weniger tolerant gegenüber Unternehmen geworden, die Marktanteile gewinnen, dies aber auf Kosten ihrer Gewinne tun, schrieb der CEO in einer Email an die Mitarbeiter am Sonntagabend über seine jüngsten Diskussionen mit Investoren.
In seiner E-Mail hieß es, dass sich "die Zielvorgaben geändert haben". Die Investoren wollten einen klareren Weg zur Profitabilität sehen. "Es ist klar, dass der Markt eine seismische Verschiebung erfährt, und wir müssen entsprechend reagieren". Der Konzern werde "bei den Kosten in allen Bereichen noch härter durchgreifen".
Die Uber-Aktien fielen am Montag um fast 12 Prozent, nachdem CNBC zuerst über die E-Mail berichtet hatte. Die Aktien sind in diesem Jahr bisher um mehr als 40 Prozent gefallen.
Technologieunternehmen, die die US-Wirtschaft während der Pandemie angekurbelt haben, kämpfen nun mit einigen der größten Herausforderungen seit Jahren, wie der Besorgnis über steigende Zinsen und die Umkehr einiger Pandemie-Trends.
Uber will positiven Cashflow erzielen
Uber und Rivale Lyft haben sich zum Ziel gesetzt, auf bereinigter Basis vor bestimmten Kosten profitabel zu werden. Diese Ziele haben sie im vergangenen Jahr erreicht. Im Quartal per Ende März weitete Uber den Nettoverlust deutlich auf 5,93 Milliarden Dollar aus von 108 Millionen Dollar im Vorjahr, unter anderem wegen Verlusten aus den Investitionen in den chinesischen Ride-Hailing-Riesen Didi Global Inc. Der Konzern hat keine Prognose abgegeben, wann er mit einem Nettogewinn rechnet.
Uber hatte zuvor erklärt, bis Ende dieses Jahres einen positiven Cashflow erzielen zu wollen. Wenn der konzern dieses Ziel erreicht, wäre es das erste Mal, dass das Unternehmen mehr Geld einnimmt als es ausgibt.
Im Quartal konnte Uber den Umsatz mehr als verdoppeln. Während die Lieferbestellungen im Quartal um 12 Prozent stiegen, verlangsamte sich das Wachstum stark. Vor einem Jahr hatte sich die Wachstumsrate noch fast verdreifacht. Khosrowshahi zufolge soll der Lieferservice "noch schneller wachsen". Die Investoren seien besorgt darüber, wie sich das Unternehmen in einer Rezession behaupten werde.
Quelle: ntv.de, hny/dj