Toyota, Honda und Co. Japans Autobauer schlittern erneut in Betrugsskandal
03.06.2024, 11:27 Uhr Artikel anhören
Bei Toyota wurden bei internen Untersuchungen bei sieben Modellen Unregelmäßigkeiten festgestellt.
(Foto: REUTERS)
Erst im vergangenen Jahr muss der japanische Autohersteller Daihatsu seine Produktion einstellen. Der Grund: manipulierte Ergebnisse von Unfalltests. Nun geraten fünf weitere japanische Hersteller ins Visier des Verkehrsministeriums. Der Verkauf werde wegen "betrügerischer Handlungen" vorerst gestoppt.
In der japanischen Automobilindustrie ist ein weiterer Betrugsskandal bekannt geworden. Die Hersteller Toyota, Honda, Suzuki, Mazda und Yamaha hätten bei Zulassungstests für einige Modelle betrogen, erklärte das Verkehrsministerium in Tokio. Einen ähnlichen Skandal hatte es im vergangenen Jahr bei der Toyota-Tochter Daihatsu gegeben: Der japanische Kleinwagenhersteller hatte bereits im Frühjahr eingeräumt, bei einigen Modellen die Ergebnisse von Unfalltests manipuliert zu haben - wochenlang stand dort deshalb die Produktion still. In ihrem Bericht schreiben die Experten damals, sie hätten in 25 Testkategorien insgesamt 174 weitere "Unregelmäßigkeiten" entdeckt, die teilweise bis ins Jahr 1989 zurückgehen. Das Verkehrsministerium hatte daraufhin Überprüfungen bei allen Herstellern angeordnet.
Nach dem Fall Daihatsu "ist es äußerst bedauerlich, dass weitere Verfehlungen aufgedeckt wurden", erklärte das Ministerium nun. Derartige "betrügerische Handlungen" würden das Vertrauen der Verbraucher und die Grundlage des Systems der Fahrzeugzertifizierung erschüttern. Es wies die fünf Hersteller an, die Auslieferung betroffener Modelle vorerst zu stoppen.
Der Toyota-Konzern stoppte den Verkauf von drei Modellen in Japan und erklärte, bei einer internen Untersuchung seien bei sieben Modellen Unregelmäßigkeiten festgestellt worden - vier davon würden aber nicht mehr in Japan produziert. Die Autos seien "mit Methoden getestet, die von den Regierungsstandards abweichen". Die Sicherheit beim Fahren sei davon nicht beeinträchtigt, es sei auch kein Rückruf nötig.
Das Unternehmen Honda gab derweil an, bei Tests in Bezug auf Lärm und Motorleistung Fehler gefunden zu haben. Auch dieser Hersteller betonte, dass seine Fahrzeuge dennoch sicher und die eigenen Unternehmensstandards erfüllt seien.
Quelle: ntv.de, lno/AFP